Angst

Eltern von Luise (†12) haben Angst, den Killerinnen zu begegnen

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Deutschland,

Die Eltern der getöteten Luise (†12) leiden seit der Tat, sie sind in Behandlung und vermeiden das Dorf. Nun klagen sie für Schmerzensgeld.

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Die Eltern der getöteten Luise vermeiden das Dorf. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Zweieinhalb Jahre nach der Tat klagen die Eltern von Luise (†12) um Schmerzensgeld.
  • Sie leiden seit der Tötung und vermeiden das Dorf, aus Angst, den Täterinnen zu begegnen.
  • Beim Prozess kommen weitere Details der «eiskalten Hinrichtung» ans Licht.

Vor fast zweieinhalb Jahren wurde die 12-jährige Luise von zwei vermeintlichen Freundinnen (damals 12 und 13) im deutschen Freudenberg ermordet. Die Täterinnen sind wegen ihres Alters strafunmündig, die Familie des Opfers fordert aber auf dem Zivilweg Schmerzensgeld. Der Prozess läuft nun – und Details kommen ans Licht, wie die «Bild» berichtet.

179'000 Euro (167'340 Franken) verlangen die Eltern von Luise. Damit sollen die Beerdigungskosten beglichen, für die Trauer und den Schmerz der Hinterbliebenen sowie das Leiden von Luise gezahlt werden. Der Anwalt der Familie sagt, dass es den Eltern und der Schwester schlecht gehe, sie seien in Behandlung.

Seit der Tat vor über zwei Jahren seien sie erst vier- oder fünfmal in Freudenberg einkaufen gewesen. «Sie haben Angst, den Täterinnen oder deren Eltern zu begegnen.»

In der Klageschrift der Staatsanwaltschaft wird das kaltblütige Vorgehen der Täterinnen und das Leiden des Opfers dargestellt. Die beiden Mädchen sollen die «eiskalte Hinrichtung» geplant haben, in Chats wurde über die bevorstehende Ermordung gelacht.

Täterinnen hatten Plan B

Mit Abfallsack und Klebeband ausgerüstet trafen die Täterinnen am 11. März 2023 das Opfer im Wald. Luise soll geahnt haben, dass etwas nicht stimmt, und sich zur Wehr gesetzt haben. Die Täterinnen konnten ihr deswegen nicht den Sack über den Kopf ziehen und sie ersticken – Plan A scheiterte.

Doch die Mädchen hatten einen Plan B: ein Messer. Sie warfen Luise auf den Boden, setzten sich auf sie und stachen 74-mal auf sie ein. 72 Minuten lang litt Luise, bevor sie an ihrem eigenen Blut erstickte.

Verfolgst du den Fall um Luise?

Am Abend machte eine der Täterinnen noch ein fröhliches Selfie. Am nächsten Tag spielte sie die Rolle der trauernden Freundin – Tränen inklusive.

Die mittlerweile 15- und 16-jährigen Täterinnen leben in einer Wohngruppe, respektive in einer psychiatrischen Klinik. Zum Prozess wurden sie und die Eltern von Luise per Video zugeschaltet. Nach rund eineinhalb Stunden war die Verhandlung zu Ende.

Die Anwälte der Täterinnen zweifeln an den Darstellungen: Sie stellen die Länge des Leidens und die psychischen Folgen der Familie in Frage. Die Höhe der Forderung halten sie für unangemessen. Mit einem Urteil wird in fünf bis sechs Monaten gerechnet.

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