US-Gesandter sieht Hisbollah-Entwaffnung im Libanon optimistisch
Der US-Gesandte Tom Barrack zeigt sich zuversichtlich über den Beschluss der libanesischen Regierung, die Hisbollah zu entwaffnen.

Der US-Gesandte Tom Barrack blickt nach eigenen Aussagen optimistisch auf den Entschluss der libanesischen Regierung zur Entwaffnung der Hisbollah.
Jetzt müsse Israel nachziehen, sagte Barrack örtlichen Medien zufolge nach einem Treffen mit dem libanesischen Präsidenten Joseph Aoun. Die Regierung habe ihren Teil erfüllt, sagte er demnach.
Die libanesische Regierung hatte Anfang August einen Plan der USA angenommen, der eine vollständige Entwaffnung der schiitischen Hisbollah-Miliz bis Jahresende vorsieht. Die Armee soll ausarbeiten, wie genau das äusserst schwierige und politisch riskante Vorhaben umgesetzt werden soll. Die Miliz will einer Entwaffnung erst zustimmen, wenn Israel seine Angriffe im Libanon einstellt und die verbleibenden Truppen aus dem Süden des Landes abzieht.
Der Schritt der Regierung zur Monopolisierung der Waffen bedeute ein besseres Leben für die Libanesen und ihre Nachbarn, sagte Barrack. «Die Frage der Entwaffnung ist eine souveräne Entscheidung des libanesischen Staates», zitierte ihn die staatliche Nachrichtenagentur NNA weiter.
Libanon: USA soll Druck auf Israel ausüben
Bei einem Treffen mit Barrack forderte der libanesische Ministerpräsident Nauaf Salam die USA demnach erneut auf, Druck auf Israel auszuüben. Israel müsse seine Angriffe einstellen und seine Truppen von den fünf verbleibenden Posten im Südlibanon abziehen. Neben Regierungschef Salam und Staatsoberhaupt Aoun traf Barrack auch den mit der Hisbollah verbündeten Parlamentspräsidenten Nabih Berri in Beirut.
Eigentlich herrscht seit Ende November eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig Verstösse dagegen vor. Die Entwaffnung der Miliz gehört zu einer der zentralen Forderungen Israels und der USA.
Nahezu täglich greift das israelische Militär daher weiter im Libanon an. Dabei kommen immer wieder Menschen ums Leben. Das israelische Militär ist ausserdem weiterhin an fünf Posten im Süden des Nachbarlandes stationiert.