Toronto Filmfest streicht Hamas-Doku nach Urheberrechtsstreit

Samantha Reimer
Samantha Reimer

Kanada,

Das Toronto Filmfestival streicht eine Hamas-Doku mit Verweis auf Urheberrechte, will den Film nach Kritik nun aber doch zeigen.

TIFF
Das Logo des Toronto International Film Festival (TIFF). (Archivbild) - dpa-infocom GmbH

Das renommierte Toronto International Film Festival (TIFF) hat eine hochbrisante Dokumentation wenige Wochen vor Festivalstart gestrichen. Im Zentrum steht der Film «The Road Between Us: The Ultimate Rescue».

Er zeigt, wie Ex-General Noam Tibon während der Hamas-Attacke am 7. Oktober 2023 Überlebende rettete. Die Organisatoren begründeten den Rückzug mit fehlender Freigabe von Terroristenaufnahmen, berichtet die «Bild».

Gewaltvideos als rechtliches Problem

Das beanstandete Material stammt von Hamas-Kämpfern selbst, die ihre Gräueltaten mit Handys filmten. Die Aufnahmen wurden teils live im Netz gestreamt.

Das Festival verlangte laut der «Jüdische Allgemeine» einen Nachweis, dass die Rechte an diesen Aufnahmen vorlägen. Die Filmemacher halten diese Forderung für absurd.

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Sie kritisieren, es sei realitätsfremd, für Terrorbilder Genehmigungen bei der Hamas einzufordern.

Nach Kritik will das TIFF die Hamas-Doku doch zeigen

Der Ausschluss brachte eine Welle der Empörung aus Israel und von Überlebenden.

hamas doku
Menschen machen Fotos vor einer Leuchtreklame vor der TIFF Bell Lightbox während des 48. Toronto International Film Festivals. - Joel C Ryan/Invision/AP/dpa

Während die Festivalleitung Zensurvorwürfe bestreitet und auf rechtliche Risiken verweist, betont TIFF-Chef Cameron Bailey:

Man arbeite mit den Produzenten jedoch an einer Lösung. Der Film solle dieses Jahr gezeigt werden, wie die «New York Post» berichtet.

Held im Mittelpunkt – und eine drängende Debatte

Im Mittelpunkt des Filmes steht Noam Tibon, der am 7. Oktober sein Leben riskierte, um Familie und Fremde zu retten. Dass ausgerechnet bei Dokumenten von Terroristen Urheberrechte geltend gemacht werden, empört viele Kritiker.

Der Fall wirft die Frage auf, wie mit selbst dokumentierter Gewalt von Terroristen auf Filmfestivals künftig umzugehen ist.

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