Im Iran beginnt ein sechstägiger Corona-Lockdown. Auslöser ist die Verbreitung der Delta-Variante.
Coronavirus - Iran
Eine Frau trägt bei einem Spaziergang am Chitgar-See einen Mundschutz. Die Zahl der Corona-Fälle im Iran steigt weiter an. - dpa

Nach einem Anstieg der Todes- und Infektionszahlen in Zusammenhang mit der Delta-Variante des Coronavirus hat der iranische Corona-Krisenstab einen landesweiten Lockdown verhängt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna vom Samstag ist der am Montag beginnende Lockdown aber nicht - wie vom Gesundheitsminister beantragt - für zwei Wochen, sondern nur für sechs Tage angesetzt.

Aus wirtschaftlichen Erwägungen war ein Lockdown vergangene Woche noch abgelehnt worden.

Wegen der zuletzt extrem hohen Corona-Zahlen - im Durchschnitt gibt es rund alle drei Minuten einen Toten, und etwa alle drei Sekunden eine Neuinfektion - wurde diese Entscheidung jedoch revidiert.

Die Delta-Variante hatte in den vergangenen Wochen für eine deutliche Zunahme der Corona-Zahlen in Iran gesorgt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Samstag gab es zuletzt binnen 24 Stunden mehr als 460 Tote und fast 30 000 Neuinfektionen. Seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 wurden im Iran mehr als 97 000 Todesfälle und fast 4,4 Millionen Infektionen registriert.

Das Land ist von der Pandemie besonders hart betroffen, auch weil die Wirtschaftskrise und US-Sanktionen die Einfuhr von Impfstoffen erheblich erschwert haben. Die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Menschen kommt daher nur schleppend voran. Bislang wurden nur vier Prozent der Iraner doppelt geimpft.

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