Netanjahu und Armeechef Zamir uneins über Gaza-Offensive

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Israel,

Israels Premier Netanjahu hat sich mit Armeechef Zamir getroffen, um das weitere Vorgehen in Gaza zu besprechen. Berichten zufolge herrscht grosse Uneinigkeit.

Netanyahu Ejal Zamir
Der israelische Militärchef Ejal Zamir soll ein Gegner der Gaza-Pläne von Benjamin Netanjahu sein. (Archivbild) - Keystone

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich erneut mit Armeechef Ejal Zamir getroffen. Das Thema war das weitere militärische Vorgehen im Gaza-Krieg, wie die «Tagesschau» berichtet.

Zamir habe dem Premier bei dem Treffen verschiedene Optionen zum Fortgang des Konflikts vorgelegt. Details zu den Vorschlägen wurden bislang nicht veröffentlicht.

Beobachtern zufolge fordere Netanjahu trotz massiver Einwände der Militärführung weiterhin die vollständige Einnahme des Gazastreifens. Das israelische Kabinett müsste einer solchen Strategie laut der «Jüdische Allgemeine» im Vorfeld zustimmen.

Uneinigkeit zwischen Netanjahu und Armeechef Zamir

Die Armeeführung sieht grosse Risiken bei einer Ausweitung der Kämpfe, so die «Zeit». Zamir hatte bereits zuvor gewarnt, dass dieser Schritt die noch mindestens 20 Geiseln in der Gewalt der Hamas gefährden könnte.

Benjamin Netanyahu
Benjamin Netanjahu scheint an seinem Plan der vollständigen Einnahme des Gazastreifens festzuhalten. (Archivbild) - Keystone

Netanjahu betonte derweil in einer Videoansprache, das Ziel bleibe die »Befreiung vom Terror«. Der Premier erklärte gemäss «Euronews», entschlossen an diesem Plan festzuhalten, laut Berichten habe er Zamir aufgefordert, gegebenenfalls zurückzutreten.

Die israelische Führung ist laut Experten mit Blick auf die nächsten Schritte gespalten. Die vollständige Besatzung könnte laut der «Tagesschau» Jahre dauern und erhebliche zivil-militärische Folgen haben.

Lage spitzt sich weiter zu

Im Gazastreifen verschlechtert sich die humanitäre Lage unterdessen weiterhin akut. Internationale Vermittler bemühen sich vergeblich um eine Waffenruhe und Geiselfreilassung.

Glaubst du, dass Israel den Gazastreifen mit einer vollständigen Besetzung befrieden kann?

Auch der israelische Oppositionsführer Jair Lapid warnt vor den Folgen der geplanten Offensive. Er rechnet laut der «Zeit» mit dem Tod aller Geiseln durch Hunger, Gewalt oder militärische Operationen.

Die Entscheidung des Kabinetts wird für die nächsten Tage erwartet. Die israelische Armee zeigt sich offiziell bereit, alle politischen Weisungen umzusetzen, so die «Jüdische Allgemeine».

Kommentare

User #5963 (nicht angemeldet)

Das gehörte vielleicht zum Plan! - Aber darüber darf man nicht sprechen

User #1384 (nicht angemeldet)

Haben wir bei Nau eigentlich schon etwas gelesen zur Aussage eines israelischen Soldat bei einer Parlamentsanhörung, dass seiner Einheit just an dem Morgen des Hamas-Angriffs untersagt worden sei, die routinemäßigen Patrouillen an der Stelle durchzuführen, an der die Hamas angegriffen hat?

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