Nahost-Konflikt: Das sind die drei Ziele Israels im Iran
Laut dem Aussenminister ist das Nuklearprogramm eines der drei Ziele Israels im Nahost-Konflikt. Ein Regimewechsel wurde nicht als Ziel definiert.

Das Wichtigste in Kürze
- Israels Aussenminister Sa'ar erklärt die drei Kriegsziele im Iran.
- Ein Regimewechsel in Teheran gehört nicht dazu – «zumindest noch nicht».
- Fraglich ist, ob Israel die Kriegsziele ohne ein Eingreifen der USA erreichen kann.
Vor einer Woche begann Israel eine grossangelegte Operation gegen den Iran. Unzählige Raketen wurden abgefeuert, Teheran reagiert mit Gegenschlägen.
Aussenminister Gideon Sa'ar erklärt gegenüber «Bild», was die offiziellen Ziele des Krieges sind: «Das Nuklearprogramm, das Raketenprogramm und das Eliminierungsprogramm.» Ob diese Ziele aber erreichbar sind – vor allem ohne die Hilfe der USA – ist fraglich.
Denn die wohl wichtigste Nuklearanlage Fordo, wo monatlich 30 Kilogramm angereichertes Uran hergestellt werden kann, dürfte schwierig zu zerstören sein.
Sie liegt tief im Innern der Erde, umgeben von Bergen. Laut Experten verfügt Israel nicht über die Waffen, um sie zu zerstören. Einzig die USA dürften mit ihrem Bunkerbrecher GBU-57 dazu in der Lage sein.
Nahost-Konflikt: Fordo muss «ausgeschaltet sein»
Laut Yechiel Leiter, Israels Botschafter in den USA, «muss am Ende dieser ganzen Operation Fordo ausgeschaltet sein». Dies sagte er gegenüber «Fox News».
Ein Eingreifen der USA ist aber weiterhin fraglich. Donald Trump will binnen zwei Wochen entscheiden, zuerst aber noch der Diplomatie eine Chance geben.

Aussenminister Sa'ar setzt aber wenig Hoffnung in die Diplomatie: «Ich glaube nicht so sehr an die Diplomatie mit dem Iran, alle bisherigen Bemühungen waren erfolglos.»
Teheran nutze Gespräche bloss, um zu täuschen, Zeit zu schinden und weitere Fortschritte im Nuklearprogramm zu erzielen. «Ich glaube nicht, dass sie ihr Verhalten ändern werden.»
Zudem habe er noch kein konkretes Angebot gesehen, das zeige, dass der Iran seine Meinung geändert habe. Er kritisiert auch die mangelnde Kooperation mit der Atombehörde IAEA.
«Sprechen nie darüber, was wir tun werden»
Immer wieder droht Israel auch Irans oberstem Führer Ali Chamenei. Verteidigungsminister Israel Katz beispielsweise sagte: «Ein Diktator wie Chamenei, der sich die Zerstörung des Staates Israel auf die Fahne geschrieben hat, kann nicht weiter existieren.»
Ist also auch die Ausschaltung des Machthabers ein Kriegsziel?
Sa'ar bleibt gegenüber der «Bild» vage: «Wir sprechen nie im Voraus darüber, was wir tun werden.»
Das Sicherheitskabinett habe bislang keinen Regimewechsel als Ziel in diesem Krieg definiert. «Zumindest bisher nicht.»