Israel greift Gaza an - wieder Tote und Verletzte
Vor wenigen Tagen kündigte Israel eine Feuerpause in Gaza an. Bisher zeigt sich kaum Auswirkungen auf den Alltag der Bevölkerung.

Der aussenpolitische Druck auf Israel wächst aktuell konstant an: Immer mehr Länder verurteilen das Vorgehen und die humanitäre Lage im Gazastreifen. Deswegen hat die israelische Regierung eine Feuerpause angekündigt, die vor allem zur Versorgung der Bevölkerung dienen soll.
Trotzdem gab es am gestrigen Sonntag nach Angaben von Augenzeugen und Rettungskräften erneut einen Luftangriff im Süden Gazas. Dabei seien mindestens zwölf Menschen getötet und 20 verletzt worden, berichtet die «Deutsche Presse Agentur» (dpa).
Bei dem Angriff wurde ein Wohnhaus westlich von Chan Junis, dem Zentrum des abgeriegelten Küstenstreifens, getroffen.
Feuerpause gilt nur in kleinen Teilen von Gaza
Die Feuerpause wurde laut Israel dadurch nicht verletzt. Diese wurde von der Armee nur tagsüber zwischen 10 und 20 Uhr angekündigt.
Sie gilt laut der «dpa» ausserdem nur in den Gebieten, in denen die Armee nicht im Einsatz sei: in Al-Mawasi im Südwesten, in Deir al-Balah im Zentrum sowie in der Stadt Gaza im Norden.
«Reuters» meldet, dass diese Pausen vor allem der Verteilung von Lebensmitteln und medizinischen Hilfsgütern dienen sollen.
Verbesserung durch Feuerpause wird angezweifelt
Laut der Gesundheitsbehörden der Hamas sollen allein am Wochenende 63 Menschen durch Luftangriffe und Artilleriebeschuss in Gaza gestorben sein.
Wie die «BBC» berichtet, gab es auch in als «sicher» deklarierten Arealen zuletzt immer wieder Gefechte und Angriffe.

Expertinnen und Experten bezweifeln daher, ob die angekündigten Pausen tatsächlich eine spürbare Verbesserung für die notleidende Bevölkerung in Gaza bringen.
Auch humanitäre Organisationen berichten von wachsender Verzweiflung unter den Menschen, die vielerorts keinen sicheren Zufluchtsort mehr finden.