Israel: Weitere 180 Lkw in Gazastreifen eingefahren

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Zum zweiten Tag in Folge sind 180 Hilfslastwagen in den abgeriegelten Gazastreifen eingefahren.

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Nach UN-Angaben werden die meisten Lastwagen nach der Einfahrt in den Gazastreifen geplündert, bevor sie ihren Zielort erreichen. (Archivbild) - keystone

Nach israelischen Angaben haben den zweiten Tag in Folge Transporte mit Hilfsgütern für die notleidende Bevölkerung den Gazastreifen erreicht. 180 Lastwagen seien in den abgeriegelten Küstenstreifen eingefahren.

Sie warteten auf ihre Abholung und die Verteilung der Güter, teilte die israelische Militärbehörde Cogat auf X mit. Am Vortag seien 120 Lastwagenladungen in den Gazastreifen gelangt. Sie seien von UN- und anderen Organisationen übernommen worden.

Die Lieferungen trafen auf eine ausgehungerte und verzweifelte Bevölkerung. Eine beträchtliche Menge an Lebensmitteln sei in das Gebiet gebracht worden, aber «viel davon wurde geplündert», sagte der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher der britischen BBC. Es sei ein Beginn gewesen und zugleich «nur ein Tropfen in einem Ozean». Die nächsten paar Tage seien entscheidend.

UN-Organisationen warnen vor drohender Hungerkatastrophe

Israel hatte am Sonntag erstmals seit Monaten die Einfuhr von Hilfslieferungen in grösserem Stil zugelassen. Der jüdische Staat führt im Gazastreifen einen Krieg gegen die islamistische Hamas. Ausgelöst hatte diesen der Überfall der Hamas und anderer palästinensischer Terrororganisationen am 7. Oktober 2023. Bei dem beispiellosen Massaker töteten die Aggressoren mehr als 1200 Menschen und verschleppten weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen.

Die Zahl der Toten im Gazastreifen seit Beginn des Kriegs liegt dem von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministerium zufolge bei fast 60'000, unterscheidet aber nicht zwischen Kämpfern und Zivilisten. Sie lässt sich nicht unabhängig prüfen, gilt nach Angaben von UN-Organisationen aber als relativ zuverlässig.

Israels Kehrtwende folgte auf zunehmenden internationalen Druck

Seit März dieses Jahres liess Israel nur noch wenige Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Zuletzt führte dies zu einem dramatischen Mangel an Lebensmitteln und anderen lebensnotwendigen Gütern. UN-Organisationen sprachen von einer drohenden Hungerkatastrophe.

Das von der Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium registrierte bis zum Montag 134 Menschen, die an Unterernährung gestorben sein sollen, unter ihnen 88 Kinder. Die Zahlen liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die vorläufige Kehrtwende Israels im Umgang mit der humanitären Hilfe für den Gazastreifen erfolgte vor dem Hintergrund wachsender Kritik aus dem Ausland an den als unerträglich empfundenen Zuständen. Das Militär verhängte in Teilen des Gazastreifens während des Tages Feuerpausen und richtete sichere Korridore für den Transport ein. Die neue Regelung gelte bis auf Widerruf, hatte das Militär mitgeteilt.

Kommentare

User #4039 (nicht angemeldet)

Das meiste landet auf Märkten und in Einkaufszentren. 🤡

User #3105 (nicht angemeldet)

Lasst einfach die Politiker mal hungern!

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