Israel entzieht Australiern in Palästinensergebieten Visa
Israel hat mit deutlicher Kritik auf die Ankündigung Australiens reagiert, im September offiziell einen palästinensischen Staat anzuerkennen.

Die Entscheidung Australiens, Palästina offiziell als Staat anzuerkennen, hat erhebliche diplomatische Spannungen mit Israel ausgelöst. Diese Anerkennung soll im September erfolgen und markiert einen Wendepunkt in den bilateralen Beziehungen, so «it-boltwise».
Israel reagierte darauf mit drastischen Massnahmen, darunter der Annullierung von Visa für australische Vertreter, die in palästinensische Gebiete reisen wollen. Australische Diplomaten sowie der Botschafter in Tel Aviv, Ralph King, sei bereits informiert worden.
Diese Entwicklung hat die ohnehin angespannten Beziehungen noch verschärft und reflektiert tiefere politische Differenzen im Nahostkonflikt.
Israel und Australien
Israels Aussenminister Gideon Saar hat die Botschaft in Canberra angewiesen, australische Visaanträge künftig besonders gründlich zu prüfen.
Sa'ar warf der australischen Regierung laut der «Jüdischen Allgemeinen» vor, durch falsche Vorwürfe antisemitische Strömungen zu fördern. Die israelische Führung verstehe die australische Entscheidung als eine Belohnung für Terrorismus.
Die Anerkennung Palästinas sei eine direkte Bedrohung ihrer Existenz und eine Unterstützung der Hamas.
Australien will Frieden in Nahost voranbringen
Israel übt auch Kritik an Australiens Ablehnung, israelischen Persönlichkeiten Visa zu erteilen. Betroffen seien etwa die ehemalige Justizministerin Ajelet Schaked sowie der Abgeordnete Simcha Rothman, wie die «Times of Israel» berichtet.

Australien verteidigt seine Entscheidungen mit dem Ziel, den Friedensprozess im Nahostkonflikt voranzubringen. Es handle sich um einen Beitrag zur Umsetzung der Zwei-Staaten-Lösung.
Premierminister Anthony Albanese und Aussenministerin Penny Wong betonten, dass der Schritt Hoffnung auf Frieden und Stabilität schaffen solle. Australien habe sich dabei mit anderen Ländern wie Grossbritannien, Frankreich und Neuseeland abgestimmt, die ähnliche Überlegungen anstellen.