Israels Aussenminister: Sind auf Deutschland angewiesen
Der israelische Aussenminister Gideon Saar appelliert an Deutschland, humanitäre Hilfe im Gazastreifen über alternative Stiftung zu ermöglichen.

Der israelische Aussenminister Gideon Saar hat an Deutschland appelliert, der Verteilung humanitärer Hilfsgüter im Gazastreifen durch eine alternative Stiftung eine Chance zu geben.
«Diese Bemühung hat das Potenzial, die palästinensische Bevölkerung aus dem Würgegriff der Hamas zu befreien und diesen Krieg zu beenden», sagte Saar nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Johann Wadephul.
Die von Israel und den USA unterstützte Gaza Humanitarian Foundation (GHF) ist umstritten. Die Organisation umgeht Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen und anderer Initiativen. Ihr wurde vorgeworfen, sie gefährde dabei Zivilisten.
Saar bekräftigte jedoch, diese Art der Verteilung könne die islamistische Hamas daran hindern, sich Hilfsgüter anzueignen. «Wir glauben, dass die Ausweitung (dieses Systems) helfen wird, den Krieg zu verkürzen», sagte Saar.
Saar: Iranisches Atomprogramm ist nicht friedlich
Zum Thema Iran sagte Saar, der jüngste Bericht der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) beweise, dass Teheran weiterhin den Bau nuklearer Waffen anstrebe und sein Atomprogramm nicht friedlich sei. Laut dem Bericht hat sich Irans Produktion an beinahe waffentauglichem Uran während der Atomverhandlungen mit den USA stark erhöht.
«Ich rufe die internationale Gemeinschaft dazu auf, jetzt zu agieren, um den Iran zu stoppen», sagte Saar. In Israel wird befürchtet, dass Teheran den Bau einer für den jüdischen Staat existenzgefährdenden Atombombe anstrebt.
60 Jahre nach der Aufnahme diplomatischer Beziehungen mit Deutschland sei Israel auf die Hilfe Berlins «in unseren schweren Stunden» angewiesen, sagte Saar weiter. Israel werde an verschiedenen Fronten attackiert. «Wir wissen, dass Deutschland auf der internationalen Bühne an unserer Seite steht.» Er habe Wadephul eingeladen, in Kürze erneut zu einem Besuch nach Jerusalem zu kommen.