Bademeister rettet kleines Kind – Mutter merkt es nach 45 Minuten
Ein Bademeister rettet ein Kleinkind in der Badi aus dem Wasser. Die Eltern reagieren erst nach 45 Minuten. Ihre Erklärung sorgt für Kopfschütteln.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Kind droht im Wasser unterzugehen, der Bademeister greift rechtzeitig ein.
- Die Eltern erscheinen erst 45 Minuten nach der Rettung am Becken.
- Die Mutter erklärt: «Bei zehn Kindern kann das passieren.»
Bademeister Ralf Grossmann schildert in einer Kolumne im «Focus», dass er vergangene Woche ein Kind im Kindergartenalter retten musste.
Das Kind sei in einer Badi in Deutschland allein im Wasser gewesen. Es habe sich offenbar nicht mehr selbst über Wasser halten können.
Grossmann zog es rechtzeitig aus dem Becken. «Es ist nichts passiert, Gott sei Dank», schreibt er.
«Bei zehn Kindern kann das passieren»
Doch was danach folgte, macht den erfahrenen Schwimmmeister fassungslos. Über Lautsprecher wurden die Eltern ausgerufen. Die Security suchte das Gelände ab, sogar die Polizei stand schon am Beckenrand.
Doch es dauerte rund 45 Minuten, bis die Eltern des Kindes auftauchten.
«Und dann sagt die Mutter nur: ‹Bei zehn Kindern kann das passieren.› Da fehlen einem die Worte», so Grossmann.
Nach Angaben des Bademeisters handelte es sich um eine türkische Grossfamilie. Gerade in streng gläubigen Familien habe er immer wieder die Erfahrung gemacht, dass vieles «in Gottes Hand gelegt» werde.
Für ihn ist das jedoch ein gefährliches Urvertrauen: «Kein Gebet rettet ein Kind, das untergeht.»
Nie Kinder unbeaufsichtigt lassen
Der Vorfall wirft Fragen auf: Wie viele Kinder kann ein Erwachsener überhaupt gleichzeitig beaufsichtigen? Und was passiert, wenn die Aufsichtspflicht nicht ernst genommen wird?
Grossmann macht deutlich: «Kinder sind keine Koffer, die man einfach abstellt. Wer mit zehn Kindern ins Bad geht, übernimmt eine Verantwortung, die man allein gar nicht tragen kann.»
Für den Bademeister steht fest: «Am Ende müssen wir als Personal den Kopf hinhalten, nur weil Eltern Verantwortung abgeben. An andere Menschen oder an ihren Glauben.»
Deshalb sagt Grossmann: «Ein Schwimmbad ist kein Ort, wo man Kinder unbeaufsichtigt spielen lässt. Und dann darauf vertraut, dass schon jemand da ist, der sie rettet.» Es brauche klare Regeln, und es brauche Eltern, die diese Verantwortung tragen.