Helfer: Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft «sinnlos» und zynisch

Keystone-SDA
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Palestina,

Ärzte ohne Grenzen kritisiert die Luftabwürfe von Hilfsgütern über Gaza als gefährlich und ineffektiv – und fordert Öffnung von Landrouten für humanitäre Hilfe.

Hilfsgüter Flugzeug
Ein Flugzeug wirft Hilfsgüter über dem nördlichen Gazastreifen ab. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Ärzte ohne Grenze kritisiert den Abwurf von Hilfsgütern über dem Gazastreifen.
  • Die Methode sei sinnlos und gefährlich, sie rieche nach Zynismus.
  • Die abgeworfenen Güter könnten problemlos mit einem einzigen Lkw transportiert werden.

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat den Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft über dem Gazastreifen scharf kritisiert. Diese Methode sei nicht nur ineffektiv, sondern berge auch Gefahren für die wartenden Menschen am Boden, sagte Jean Guy Vataux, der Notfallkoordinator der Organisation im Gazastreifen. «Humanitäre Hilfsgüter aus der Luft abzuwerfen, ist eine sinnlose Initiative, die nach Zynismus riecht.» Es sei viel effektiver, Hilfsgüter in Lastwagen in das Küstengebiet zu bringen, erklärte Vataux.

«Es gibt Strassen, die Lastwagen sind da, die Lebensmittel und Medikamente sind da. Alles ist bereit, um humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu bringen. Luftabwürfe umfassten weit weniger als 20 Tonnen Hilfsgüter, die man ohne Komplikationen mit einem einzigen Lkw transportieren könnte», so Vataux. «Das Einzige, was es jetzt braucht, ist die Entscheidung der israelischen Behörden, die Einfuhr über den Landweg zu ermöglichen.»

hilfsgüter gaza
Hilfsgüter werden über den Ruinen von Gaza-Stadt abgeworfen. (Archivbild) - keystone

Aufgrund von Evakuierungsbefehlen des israelischen Militärs sind ihm zufolge zudem zahlreiche Menschen in einem kleinen Gebiet versammelt. «Wenn in diesem kleinen Gebiet etwas landet, werden unweigerlich Menschen verletzt», warnte Vataux weiter.

Luftbrücken und erste Lieferungen

Seit Sonntag werfen Jordanien und die Vereinigten Arabischen Emirate in Koordination mit der israelischen Armee Hilfsgüter aus der Luft über dem Gazastreifen ab. Nach israelischen Angaben wurden seit Beginn der Aktion knapp 50 Paletten mit Lebensmitteln an Fallschirmen über dem Küstenstreifen abgeworfen.

Auch Deutschland plant zusammen mit Jordanien eine Luftbrücke zur Versorgung des Gazastreifens mit humanitären Hilfsgütern.

Würdest du dich gerne gegen die Hungersnot in Gaza engagieren?

Israel hatte am Sonntag auch erstmals seit Monaten die Einfuhr grösserer Hilfslieferungen zugelassen. Aus Sicht internationaler Organisationen reichen diese jedoch nicht aus. UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher bezeichnete sie etwa als einen Tropfen auf den heissen Stein.

Kommentare

User #3278 (nicht angemeldet)

Hier gibt es zwei Gründe für den Abwurf von Hilfsgütern. Zum Einen die Todesfälle an den Verteilzentren und zum Anderen will man zeigen, dass man etwas unternimmt. Fallschirme sind nun mal medienwirksamer als profane effizente Lastwagen.

User #4039 (nicht angemeldet)

Black Rock, was soll's.🤡

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