In Israel haben die Corona-Infektionen wieder die 2000er-Marke überschritten. Die Regierung führt deshalb am Donnerstag den «Grünen Pass» wieder ein.
Coronavirus - "Grüner Pass" in Israel
Ein israelischer Mann hält ein Smartphone in der Hand, auf dem der sogenannte «Grüne Pass» abgebildet ist. (Archivbild) - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Regierung in Israel hat wieder mit steigenden Infektionszahlen zu kämpfen.
  • Als Ursache gelten die nachlassende Wirkung des Pfizer-Impfstoffs und die Delta-Variante.
  • Deshalb wurde am Donnerstag der «Grüne Pass» bei Versammlungen wieder eingeführt.

Wegen steigender Corona-Infektionszahlen gilt in Israel seit Donnerstag wieder der sogenannte Grüne Pass. Bei Versammlungen von mehr als 100 Menschen müssen Teilnehmer eine Bescheinigung für Geimpfte oder Genesene vorzeigen oder ein negatives Corona-Testergebnis. Dies, sofern sie älter als zwölf Jahre alt sind.

Dies gilt unter anderem für Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Fitnessstudios, Restaurants, Konferenzen und Gebetshäuser. Der Grüne Pass, der Erleichterungen für Geimpfte und Genesene brachte, war in Israel im Februar eingeführt worden. Nach einem deutlichen Rückgang der Infektionszahlen waren die meisten Beschränkungen jedoch wieder aufgehoben worden.

Dritte Auffrischungsimpfung wird empfohlen

Ein Expertenteam empfahl eine dritte Auffrischungsimpfung für Erwachsene, wie es in einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums hiess. Uneinigkeit habe allerdings über die Altersgruppe geherrscht, welche die Impfung erhalten solle. Entweder über 60-Jährige oder über 70-Jährige.

In den kommenden Tagen werde das Ministerium eine endgültige Entscheidung über eine dritte Impfung und die entsprechende Altersgruppe treffen. Der Hintergrund dafür sind Zahlen des Ministeriums. Nach diesen habe die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachgelassen.

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Eine Klinik-Mitarbeiterin zieht den Covid-19 Impfstoff von Biontech/Pfizer für eine Impfung auf eine Spritze. - dpa

Nach Angaben des Ministeriums verhindert die Impfung eine Corona-Infektion nur noch zu 39 Prozent und schwere Erkrankungen zu 91 Prozent. Gleichzeitig verbreite sich im Land die ansteckendere Delta-Variante, hiess es. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass die Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien.

Im Frühjahr hatte es dabei noch geheissen, die Impfung verhindere eine Corona-Erkrankung zu 95,8 Prozent. Krankenhausaufenthalte, schwere Erkrankungen und Tod würden zu rund 99 Prozent verhindert.

Infektionen überschreiten 2000er-Marke

Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Corona-Neuinfektionen in Israel hatte zuletzt wieder die 2000er-Marke überschritten. Am Mittwochabend meldete das Gesundheitsministerium 2269 neue Infektionen. 149 Corona-Patienten sind schwer erkrankt. Mehr als 57 Prozent der Bevölkerung sind vollständig geimpft.

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