Washington: Donald Trump schickt die Nationalgarde
Donald Trump aktiviert die Nationalgarde in Washington. Er beruft sich auf steigende Kriminalität, obwohl offizielle Zahlen einen Rückgang zeigen.

US-Präsident Donald Trump kündigt den Einsatz von zunächst 800 Nationalgardisten in Washington, D.C. an. Er begründet dies mit angeblich ausser Kontrolle geratener Kriminalität in der Hauptstadt, so die «Tagesschau».
Trump sprach in diesem Zusammenhang laut dem «ZDF» von einem «Befreiungstag» für Washington. Er kündigte an, die Polizeibehörden unter Bundeskontrolle zu stellen. Ziel sei die Wiederherstellung von Recht, Ordnung und öffentlicher Sicherheit.
Behörden widersprechen Trumps Darstellung
Lokale Behörden und Polizeistatistiken widersprechen der Schilderung Trumps. Die Kriminalzahlen in Washington sind bis August 2025 bei Gewaltverbrechen um mehr als 25 Prozent gesunken, wie offizielle Daten zeigen.
Dies berichtet «Puls24» unter Berufung auf Polizei- und Regierungsstatistiken.

Auch die Gesamtzahl der Straftaten ging um sieben Prozent zurück. Laut dem «Stern» erklärte die Staatsanwaltschaft 2024 sogar zum sichersten Jahr seit drei Jahrzehnten.
Die Bürgermeisterin von Washington bezeichnete Trumps Einmischung als nicht überraschend. Sie kritisierte aber insbesondere Pläne, obdachlose Menschen aus der Stadt zu verdrängen, berichtet «Euronews».
Trump setzt auf rigide Massnahmen
Trump will laut «ZDF» neben der Nationalgarde auch zusätzliche Polizeikräfte mobilisieren, um «die Stadt vom Abschaum zu befreien».
Ähnliche Truppenentsendungen in andere US-Grossstädte, darunter Los Angeles, hatten bereits rechtliche Überprüfungen ausgelöst. Die Kontrolle der Nationalgarde liegt normalerweise bei den Bundesstaaten.
In nationalen Notfällen kann allerdings der Präsident das Kommando übernehmen. Eine Befugnis, deren Anwendung in diesem Fall Experten zufolge zu Spannungen zwischen Bund und Stadtverwaltung führen könnte.