Trump nimmt Malaria-Mittel zur Vorbeugung gegen Corona ein

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US-Präsident Donald Trump sorgt erneut für Kopfschütteln in der Corona-Krise: Der 73-Jährige nimmt nach eigenen Angaben das Malaria-Mittel Hydroxychloroquin zur Vorbeugung gegen das neuartige Coronavirus ein.

US-Präsident Donald Trump
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Das Wichtigste in Kürze

  • Präsident setzt sich über Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörden hinweg.

Er nutze das Medikament, weil er es «gut finde», sagte Trump am Montag. Er setzte sich damit über die Empfehlungen der US-Gesundheitsbehörden hinweg. Oppositionspolitiker kritisierten Trumps Verhalten als unverantwortlich.

Er sei negativ auf das neuartige Coronavirus getestet worden und weise auch keine Symptome auf, sagte Trump am Montag vor Journalisten im Weissen Haus. Eher beiläufig erwähnte er dann, dass er seit etwa anderthalb Wochen Hydroxychloroquin einnehme. «Ich habe viele gute Geschichten darüber gehört.» Zur Vorbeugung nehme er auch Zink zu sich.

Trump sagte, sein Arzt Sean Conley habe grünes Licht gegeben für die Einnahme des Malaria-Mittels. Er habe Conley nach seiner Einschätzung gefragt. «Er hat gesagt: 'Wenn Sie es möchten'. Ich habe gesagt: 'Ja, ich möchte'».

Der Präsidentenarzt äusserte sich später in einer schriftlichen Erklärung zurückhaltend über die von Trump gewählte Corona-Prophylaxe. Er habe dem Vorschlag des Präsidenten zur Einnahme von Hydroxychloroquin nach «zahlreichen Diskussionen» mit Trump über die Vor- und Nachteile zugestimmt. «Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass der mögliche Nutzen der Behandlung das relative Risiko überwiegt.»

Trump hat die Malaria-Mittel Chloroquin und Hydroxychloroquin wiederholt angepriesen, deren Wirksamkeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus umstritten ist. Bei einer Pressekonferenz im März sagte er, die beiden Pharmazeutika könnten sich als «Geschenk Gottes» im Kampf gegen das Coronavirus erweisen.

Hydroxychloroquin ist ein seit Jahren genutztes Medikament gegen Malaria. Weltweit wird derzeit untersucht, ob der Wirkstoff auch bei Coronavirus-Infektionen hilft. Bislang gibt es dafür aber keine belastbaren wissenschaftlichen Belege.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA warnt vor einem Einsatz des Mittels zur Prävention oder Behandlung von Corona-Infektionen und verweist auf mögliche Nebenwirkungen wie schwere Herzrhythmusstörungen. Ein Einsatz der Arznei gegen das Coronavirus ist in den USA vorläufig nur in Notfällen zugelassen.

Trump sagte am Montag, er habe von mehreren Seiten positive Hinweise auf das Malaria-Mittel erhalten. Ein Arzt aus New York habe ihm berichtet, dass er hunderte Patienten mit Hydroxychloroquin behandelt habe und keiner von ihnen gestorben sei. Auch viele Krankenhausmitarbeiter nähmen das Mittel zur Vorbeugung gegen Corona ein.

Die oppositionellen Demokraten kritisierten Trumps Äusserungen. Die Einnahme des Malaria-Mittels sei «keine gute Idee», sagte die Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi. Es sei nicht ratsam, als Präsident auf eine von Wissenschaftlern nicht empfohlene Therapie zu setzen. Die Arznei sei insbesondere für übergewichtige Männer in Trumps Alter nicht geeignet. Der demokratischer Minderheitsführer im Senat, Chuck Schumer, nannte Trumps Empfehlungen mit Blick auf die Nebenwirkungen des Malaria-Medikaments «rücksichtslos» und «gefährlich».

In den USA starben nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bereits mehr als 90.000 Menschen nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus. Mehr als 1,5 Millionen Menschen steckten sich mit dem Erreger an. Die USA sind das weltweit am stärksten von der Pandemie betroffene Land. Binnen einer Woche starben 10.000 Menschen an den Folgen der Infektion.

Trump hatte die Gefahr durch das Virus lange Zeit kleingeredet. Bis heute weigert er sich trotz Empfehlungen der US-Behörden eine Schutzmaske zu tragen. Diesen Monat hatte das Weisse Haus zwei Corona-Fälle gemeldet. Ein im Weissen Haus als Butler eingesetzter Soldat und die Pressesprecherin von Vizepräsident Mike Pence wurden positiv auf das Coronavirus getestet. Mehrere Mitarbeiter und Berater aus dem Umfeld des Präsidenten mussten sich nach Kontakten zu infizierten Menschen in Quarantäne begeben.

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