Der frühere US-Präsident Donald Trump hat die Wohnungsdurchsuchung bei seinem Ex-Anwalt Rudy Giuliani als «sehr, sehr unfair» bezeichnet.
Trump (l.) und Giuliani im August 2020
Trump (l.) und Giuliani im August 2020 - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ermittlungen wegen Ukraine-Aktivitäten von Trumps Ex-Anwalt.

«Rudy Giuliani ist ein grossartiger Patriot», sagte Trump am Donnerstag im konservativen Fernsehsender Fox Business. «Er liebt dieses Land, und sie durchsuchen seine Wohnung.» Die Justiz und die Ermittler würden «mit zweierlei Mass» messen. «Ich weiss nicht, was sie suchen, ich weiss nicht, was sie machen.»

Ermittler der US-Bundespolizei FBI hatten am Mittwoch die Wohnung und das Büro Giulianis in New York durchsucht. Dabei wurden auch Handys und Computer beschlagnahmt. Hintergrund der Ermittlungen sind die Ukraine-Aktivitäten des früheren New Yorker Bürgermeisters, der 2018 von Trump als Privatanwalt angeheuert worden war.

Der 76-Jährige wird verdächtigt, in den USA illegale Lobbyarbeit für ukrainische Kunden getätigt zu haben. Er weist die Vorwürfe zurück.

Giuliani war auch eine zentrale Figur bei Trumps Bemühungen um Wahlkampfhilfe aus der Ukraine. Der Anwalt suchte in den vergangenen Jahren in dem osteuropäischen Land nach belastendem Material gegen Trumps Rivalen Joe Biden, dessen Sohn Hunter für das ukrainische Gasunternehmen Burisma gearbeitet hatte.

Trump drängte den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj 2019 in einem Telefonat, Ermittlungen zu den Bidens und Burisma einzuleiten. Das Telefonat führte im Dezember 2019 zum ersten Amtsenthebungsverfahren gegen Trump, das letztlich scheiterte.

Für Schlagzeilen sorgte Giuliani dann erneut nach Trumps Wahlniederlage gegen Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November. Der Anwalt und frühere Staatsanwalt führte den Feldzug des abgewählten Präsidenten gegen den Wahlausgang an.

Der in seiner Zeit als New Yorker Bürgermeister während der Terroranschläge vom 11. September 2001 hoch angesehene Giuliani sorgte dabei wiederholt mit skurrilen Auftritten und unbelegten Wahlbetrugsvorwürfen für Aufsehen. Zuletzt arbeitete Giuliani nicht mehr für Trump.

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