Über Tiktok sabotierten Aktivisten die Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump und feiern sich nun. Die Auswirkungen könnten für die Wahlen entscheidend sein.
So feiern Tiktok-User die Sabotage von Trumps Wahlkampfveranstaltung - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Tiktok-User haben mit einer Aktion die Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump sabotiert.
  • Sie feiern ihren Erfolg nun im Netz.
  • Die Aktion könnte auf den Wahlkampf einen entscheidenden Einfluss haben.

Die Wahlkampfveranstaltung des US-Präsidenten Donald Trump war längst nicht so gut besucht, wie er sich das vorgestellt hatte. In Tulsa, Oklahoma, blieb die Halle halbleer.

Auf diversen sozialen Medien – vorwiegend jedoch auf Tiktok – riefen User dazu auf, Tickets zu reservieren und dann nicht hinzugehen. So wollten sie für leere Ränge sorgen.

Die Idee ist übrigens nicht neu: Bereits 2015 war der gleiche Aufruf im Umlauf, blieb jedoch erfolglos, die Veranstaltungen waren trotzdem gut besucht.

Team von Donald Trump relativiert

Das Team hinter Donald Trump hat dazu eine Erklärung geliefert. Es handle sich nur um eine Vorreservierung, Einlass erhielten vor Ort jedoch die Schnellsten: «First come, first serve.» Die Aktion halte niemandem davon ab, die Veranstaltung wirklich zu besuchen und wurde dementsprechend nur belächelt.

Offenbar ging jedoch das Trump-Team trotzdem von einem Riesenandrang aus, denn der Kampagnenleiter Brad Pascale verkündete auf Twitter am 15. Juni noch stolz, es seien über 1 Million Anfragen eingegangen.

Auf den Strassen seien weitere Plätze vorbereitet worden. Gemäss der «New York Times» habe Trump sogar eine Rede vor den Leuten vor der Halle nach dem Event halten wollen. Nur sei dann eben niemand dort gewesen und die Bühne rasch wieder abgebaut worden.

Tiktok-User feiern Aktion

Die Tiktok-Teenies feiern die Aktion als vollen Erfolg. Die Bilder der leeren Ränge und der niedergeschlagene Präsident nach seiner Heimreise werden wie Trophäen weitergereicht.

Der eigentliche Erfolg bestünde aber nicht nur darin, dass Trump vor einer halbleeren Tribüne habe auftreten müssen. Eine der Stärken der Kampagne von 2016 war der Umgang mit den Sozialen Medien und mit den personenbezogenen Daten darin.

Das Tiktok-Debakel könnte jedoch bereits ein Anzeichen dafür sein, dass das Trump-Team im Daten-Krieg für die diesjährige Wahl nicht so gut gerüstet sei. Mit dieser Art der Daten-Guerilla-Kriegsführung, wie sie der Spiegel nennt, könnte der Wahlkampf ins Stocken kommen.

Andererseits erhielt das Wahlkampfteam nun eine grosse Menge an Daten, die nun das Bild verzerren. Die Personen auszusortieren, die sich nur aus Spass für die Kampagne interessierten, dürfte schwierig sein und einen grossen Aufwand bedeuten. Die Wirksamkeit der individualisierten Anzeigen könnte darunter leiden.

Trump trinkt – Anhänger jubeln

Trump bewies seinen Anhängern, dass er auch einhändig trinken kann. Weil der US-Präsident üblicherweise das Glas mit beiden Händen hält, waren Gerüchte in Bezug auf seine Gesundheit entstanden, die er so aus der Welt schaffen wollte.

Wie in jedoch die Menge für diese simple Handlung feiert, sorgt bei den Usern hinter der Sabotage-Aktion erneut für Belustigung.

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