Schlagzeilen in der Chip-Entwicklung hat in den vergangenen Jahren vor allem Apple gemacht. Nun will der Chip-Riese Intel angreifen.
Region Xinjiang
Der Chiphersteller Intel rudert nach Boykott in der Region Xinjiang zurück. - dpa-infocom GmbH

Intel will noch dieses Jahr eine Chip-Generation auf den Markt bringen, die deutlich weniger Strom verbraucht als das Vorgängermodell. Zuerst sollen die neuen «Alder Lake»-Prozessoren in Desktop-PCs und Laptops für private Verbraucher auftauchen. Dies kündigte der kalifornische Halbleiter-Riese auf seinem «Architecture Day 2021» an.

Die Auswirkungen der neuen Chip-Architektur sind beachtlich: Im Vergleich zu den bisherigen 4-Kerne-Systemen seien die neue Architektur um 80 Prozent energieeffizienter.

Um diesen Fortschritt zu erreichen, hat sich Intel ein Konzept zunutze gemacht, das von Apple und Samsung verfolgt wird. Bei diesem verfügt der Chip über unterschiedliche Rechenkerne. Die einen sind auf eine möglichst hohe Leistung hin optimiert, die anderen erledigen weniger anspruchsvolle Rechenaufgaben besonders energieeffizient.

«Alder Lake» für drei Geräteklassen

Mit dieser neuen Architektur werden PC-Hersteller in die Lage versetzt, sehr leistungsfähige Rechner zu bauen, die deutlich weniger Wärme produzieren. Damit kann in vielen Fällen auch auf den Einsatz von lauten Lüftern verzichtet werden.

Intel wird die «Alder Lake»-Prozessoren für drei verschiedene Geräteklassen anbieten: den klassischen Desktop-PC, den Laptop und für ultramobile Notebooks. In den Top-Modellen werden dann acht Performance-Kerne und acht Energiespar-Kerne im Einsatz sein.

Zunächst für Windows 11

Die neue Chip-Architektur läuft zunächst nur mit dem kommenden Microsoft-Betriebssystem Windows 11. Andere Systeme würden folgen, dafür gebe es aber noch kein konkretes Datum, kündigte Intel an. Im kommenden Jahr soll die neue Chip-Architektur auch Einzug in die Rechenzentren halten. Dabei geht es vor allem um die Herausforderung, bei ständig wachsenden Rechenanforderungen von KI-Anwendungen den Strombedarf zu deckeln.

Intel hatte zuletzt mit anhaltenden Fertigungsproblemen und Produktverzögerungen im Kerngeschäft der x86-Prozessoren zu kämpfen. Anfang des Jahres kam es zu einem Führungswechsel. Der neue Chef Pat Gelsinger kündigte in seiner Antrittsrede vor der Intel-Belegschaft an, sich im Prozessorgeschäft von Apple nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Sein Unternehmen müsse für das PC-Ökosystem «bessere Produkte» liefern als «jedes mögliche Ding, das eine Lifestyle-Firma aus Cupertino» liefern könne.

Zum Kurswechsel, den Gelsinger eingeleitet hat, gehört auch der Fokus auf das Kerngeschäft. So gibt Intel die jahrelang vorangetriebene Entwicklung von High-Tech-Kameras für den Einsatz in Roboter-Technik und 3D-Scannern auf, bestätigte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Intels RealSense-Kameras waren für Anwendungen konzipiert, mit denen Computer ihre Umgebung und Objekte erkennen sollen. Dazu gehörte zum Beispiel ein Modul zur Gesichtserkennung. Die Verpflichtungen bei bestehenden Kunden sollen eingehalten werden, betonte Intel.

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