Coronavirus: Massnahmen-Gegner demonstrieren in Bern

Heute Samstag zogen Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus durch Bern. Die Kundgebung war bewilligt. Auch eine Gegendemo wurde angesagt.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Tausende Gegner der Massnahmen gegen das Coronavirus forderten bei einer Demonstration in Bern am Samstag mehr Freiheit.

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Aktionsbündnis Urkantone hatte für Samstag zu einer Kundgebung aufgerufen.
  • Die Demonstration richtete sich gegen die Corona-Massnahmen.
  • Linke Organisationen riefen zu einer Gegen-Demo auf.

Für heute Nachmittag hatten das Aktionsbündnis Urkantone und die «Freie Linke Schweiz» eine Anti-Corona-Demo in Bern angesagt. Schon gegen 12.30 Uhr mittags besammelten sich die Teilnehmer auf dem Münsterplatz – darunter auch Trychler.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Die Demonstranten versammelten sich auf dem Münsterplatz. Mittlerweile sind sie beim Bundesplatz angekommen.

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot präsent. Sie sicherte die Marschroute ab und sorgte dafür, dass die Demonstranten nicht von ihr abwichen.

In Stellung bereit standen in Nebengassen auch Wasserwerfer. Das Bundeshaus war mit einem Zaun vom Bundesplatz getrennt. Die Polizei sicherte die Zugänge.

Mehrere Quellen sprechen von über 10'000 Demonstranten, die nach Bern reisten. Nach Schätzungen des Nau.ch-Reporters waren es viele Tausende Menschen mehr.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Die Freiheits-Trychler singen auf dem Bundesplatz die Schweizer Hymne.

Der Demonstrationszug versammelte sich schliesslich auf dem Bundesplatz. Die Polizei hatte die Demonstranten auf Twitter gebeten, sich auf die Seitengassen zu verteilen. Redner auf dem Bundesplatz sprachen sich unter anderem gegen das Covid-Zertifikat aus. Das wurde von der Menge mit Jubel aufgenommen.

Die Stimmung blieb friedlich, die Trychler sangen etwa die Nationalhymne, «Liberté»-Rufe wurden skandiert.

Nach dem Ende der offiziellen Kundgebung forderte die Berner Kantonspolizei die Leute auf, möglichst auf verschiedenen Routen abzureisen. Vor allem in Richtung Bahnhof solle man geduldig und rücksichtsvoll sein.

Im öffentlichen Verkehr kam es am Samstagnachmittag wegen der Grosskundgebung zu Behinderungen.

Die Demo gegen die Massnahmen zum Coronavirus wurde im Vorfeld von den Behörden bewilligt. Sie richtet sich unter anderem gegen das Covid-Gesetz, über das am 28. November abgestimmt wird.

Coronavirus: Auch Gegendemo

Linke Organisationen, darunter die Stadtberner SP, hatten zu einer Gegendemonstration aufgerufen. Diese war ebenfalls bewilligt. Der Start war für 14 Uhr beim Helvetiaplatz gesetzt.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Der Demonstrationszug verschiebt sich vom Berner Münsterplatz in Richtung Bundesplatz.

Etwa hundert vorwiegend junge Leute waren anwesend. Nach Angaben der Organisatoren waren es 150 Personen. Alle trugen Masken. Es waren Transparente zu sehen mit Slogans wie «Bern bleibt schwurbelfrei».

Einige der Gegemdemonstranten, die die Demonstration der Massnahmenkritiker stören wollten, wurden von der Polizei weggewiesen.

Die Polizei weist einige Gegendemonstranten von der Demo weg. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Spaltung der Corono-Massnahmengegner befürchtet

Dass sich die Organisatoren der Grosskundgebung den Bedingungen der Stadt Bern fügten, sorgte bei den Corona-Massnahmengegnern für Diskussionen. Die Bewegung Massvoll etwa war offiziell nicht in Bern dabei und verteilte stattdessen an verschiedenen Orten der Schweiz Flugblätter.

In einschlägigen Chatforen war eine Spaltung der Szene befürchtet worden. Viele riefen daher zu Einigkeit und einer Teilnahme in Bern auf. Die Gruppierung «Stiller Protest» etwa hatte schliesslich doch noch an der Demo in Bern teilgenommen.

Auch der Stille Protest war vor Ort und demonstrierte gegen die Massnahmen gegen das Coronavirus. - Nau.ch/Aydemir Hüseyin

Auch donnerstags Demos gegen Corona-Massnahmen

Bereits am Donnerstag kamen in Bern Skeptiker der Massnahmen zum Coronavirus zusammen. Der grosse Aufmarsch blieb allerdings aus.

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Nau.ch/Aydemir Hüseyin - Die wenigen Demonstranten wurden schnell von der Polizei eingekesselt.

Im Vorfeld der Kundgebung tobte in den einschlägigen Internetforen der Massnahmen-Gegner eine heftige Debatte. Die Frage: War es richtig, dass sich die Organisatoren der Kundgebung den Bedingungen der Stadt unterworfen haben?

Die Bewegung «Massvoll» etwa nimmt offiziell nicht an der Demonstration teil und verteilt stattdessen anderswo in der Schweiz Flyer.

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