Coronavirus: Genfer Uni-Spital setzt infiziertes Personal ein

Wegen Personalmangels arbeitet im Unispital Genf Personal, dass mit Corona infiziert ist. Nach der Arbeit geht es aber sofort wieder zurück in die Isolation.

Im Unispital Genf arbeiten auch Corona-positive Mitarbeitende – unter gewissen Bedingungen. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Kanton Genf erlaubt infiziertem Spitalpersonal, arbeiten zu gehen.
  • Es muss aber symptomfrei sein, FFP2-Maske tragen und alleine essen.
  • Andere Universitätsspitäler kommen noch ohne diese Massnahme durch.

Die Omikron-Variante des Coronavirus führt in der Schweiz zu rekordhohen Infektionszahlen. Dadurch befinden sich auch tausende Menschen – aktuell rund 200'000 – in Quarantäne und Isolation und fehlen damit am Arbeitsplatz. Der Bundesrat hat, um Engpässe zu vermeiden, bereits eine Verkürzung beschlossen. Doch diese reicht nicht aus.

Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, hat das Universitätsspital Genf deshalb weitere Massnahmen ergriffen: In Absprache mit der Kantonsärztin dürfen gewisse Mitarbeitende trotz Isolations-Verordnung zur Arbeit gehen. Laut einem Spital-Sprecher sind rund hundert Anträge bewilligt worden.

Am Universitätsspital Genf infizieren sich im Schnitt 65 Angestellte pro Tag mit dem Coronavirus. - Keystone

Die Mitarbeitenden könne deshalb unter gewissen Bedingungen trotz Infektion mit Corona arbeiten: Sie dürfen keine Symptome zeigen und nicht mit dem ÖV ins Spital kommen. Bei der Arbeit müssen sie dann eine FFP2-Maske tragen und alleine essen. Nach der Arbeit müssen sie sich aber sofort wieder in Isolation begeben.

In anderen Spitäler ist die Personallage wegen der schnellen Verbreitung des Coronavirus ebenfalls angespannt. Die Universitätsspitäler Bern und Zürich können Engpässe aber durch Personalverschiebungen auffangen. Wie sie der «Aargauer Zeitung» mitteilten, müssten positiv getestete Mitarbeitende nicht arbeiten – bislang.

Die Option bestehe aber. Es sei möglich, entsprechende Anträge an die Kantonsärzte zu stellen, die dann individuell geprüft würden. Dies sei aber das aller letzte Mittel. Das Unispital Bern versicherte, dass es nur bei einem Versorgungsnotstand und nach Ausschöpfung aller anderer Mittel in Frage käme.

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Der Kanton Genf verzeichnet aktuell die zweithöchste Inzidenz. Und auch im Unispital infizieren sich laut dem Sprecher im Schnitt jeden Tag 65 der 12'600 Mitarbeitenden. Die Verkürzung der Isolation bringe aber bereits eine gewisse Entspannung der Situation.