Lösung für Genfer Rotkreuzmuseum in Sicht
Die Zukunft des Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Museums in Genf scheint gerettet zu sein. Die Vereinbarung wird laut Aussenminister Cassis finalisiert.

Die Gespräche zwischen dem Bund und dem Kanton Genf haben laut Aussenminister Ignazio Cassis eine Lösung hervorgebracht. Man sei im Moment dabei, die Vereinbarung zu finalisieren, erklärte Cassis am Freitag im Nationalrat. Er kündigte an, dass das Parlament in der Herbstsession darüber werde entscheiden können.
Weitere Einzelheiten nannte er nicht. Die grosse Kammer sollte ursprünglich über eine Motion der Genfer SP-Nationalrätin Estelle Revaz zum Thema befinden. Diese forderte vom Bundesrat, eine ausreichende finanzielle Unterstützung des Museums aufrechtzuerhalten.
Ratsmitglieder aus allen Fraktionen hatten den Vorstoss mitunterzeichnet. Nach der Ankündigung Cassis' zog Revaz die Motion zurück. Hintergrund der Diskussion waren Vorschläge des Bundesrats im Rahmen des aktuellen Sparpakets, die nun offenbar bereits überholt sind.
Sparmassnahmen treffen Museum hart
In Bezug auf das Museum in Genf sahen sie vor, dass das Aussendepartement die bisherige Subvention von 1,1 Millionen Franken im Jahr künftig nicht mehr ausrichtet. Stattdessen hätte sich das Rotkreuzmuseum an Ausschreibungen des Bundesamts für Kultur (BAK) beteiligen können.
Die Verantwortlichen des Museums erwarteten daraus aber lediglich rund 300'000 Franken im Jahr, wie Direktor Pascal Hufschmid im vergangenen November im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
In finanzieller Hinsicht handle es sich um ein kleines Problem, jedoch mit symbolischem Gewicht, sagte Cassis in der Nationalratsdebatte: «Wir haben verstanden, und wir haben eine Lösung gefunden.»
Zu den Beständen des Museums gehören unter anderem die Medaille, die IKRK-Gründer Henri Dunant 1901 als erster Träger des Friedensnobelpreises erhielt, rund 13'000 Plakate sowie Akten zu Kriegsgefangenen im Ersten Weltkrieg.