Stan Wawrinka: Federer war «eine riesige Chance für mich»
Die drei Grand-Slam-Siege von Stan Wawrinka wirken im Vergleich zu Roger Federers 20 wenig. Als Hindernis hat der Romand seinen Landsmann aber nie gesehen.

Das Wichtigste in Kürze
- Stan Wawrinka bezeichnet Roger Federers Dasein in seiner Karriere als eine riesige Chance.
- Er habe das Glück gehabt, Erfolge mit dem Basler teilen zu können.
- Zudem sei es ein Glück gewesen, dass Federer zu Beginn von Stans Karriere ganz oben war.
Roger Federer und Stan Wawrinka bescherten der Schweiz in den letzten Jahrzehnten 23 Grand-Slam-Titel. 20 gehen dabei auf das Konto von Federer, Wawrinka sammelte drei.
Der Romand stand in der Tenniswelt immer ein bisschen im Schatten seines grossen Landsmannes. Daraus wusste der Lausanner aber das Beste zu machen, wie er nun erzählt.
Stan Wawrinka: «Glück, sehr viel mit Roger zu teilen»
«Man kann nicht bestimmen, was um einen herum passiert», sagt Wawrinka zu «Eurosport». «Ich konnte die Tatsache nicht ändern, dass Roger da ist, dass er der grösste Spieler aller Zeiten ist.» Man könne sich nur auf seine Karriere konzentrieren – das habe er immer getan.

«Ich hatte das Glück, sehr viel mit Roger zu teilen: die Olympischen Spiele, den Davis Cup. Ich hatte ausserdem Glück, dass er schon ganz oben war, als ich auf die Tour kam. Ich konnte sehr viel mit Roger trainieren, viel mit ihm über Tennis und andere Dinge diskutieren.»
Aus dieser Situation habe er dann immer versucht, das Positive zu ziehen. «Alles in allem war es eine riesige Chance für mich.»
Buch bestmöglich zu Ende schreiben
Mittlerweile sind seit Federers Rücktritt schon fast drei Jahre vergangen. Stan Wawrinka ist derweil mit 40 Jahren der älteste der 200 weltbesten Tennisspieler. Auch wenn Siege und das Vorstossen bei Turnieren weniger werden, verleidet es dem Romand nicht.
«Ich habe immer noch diese Leidenschaft. Nicht mehr dieselben Ergebnisse, aber die Leidenschaft», sagt er.

Er versuche, «noch ein bisschen zu spielen» und die Emotionen des Tennissports geniessen. «Das bedeutet nicht, dass es einfach wäre, aber ich liebe, was ich tue. Dieses Leben als Tennisspieler, die Emotionen. Ich möchte dieses Buch so gut wie möglich zu Ende schreiben.»
Beim Challenger-Turnier im französischen Aix-en-Provence steht Wawrinka nach guten Leistungen im Halbfinal. Am Donnerstag besiegte er mit dem Australier Alexei Popyrin die Weltnummer 26.