Mallorca & Co.: Dürren und Waldbrände treffen beliebte Ferienorte
In Südeuropa brennt es. Wegen Temperaturen von über 40 Grad und der anhaltenden Wasserknappheit wurde in mehreren Gebieten der Notstand ausgerufen.

Das Wichtigste in Kürze
- Weite Teile Südeuropas ächzen unter einer Hitzewelle von über 40 Grad.
- In Spanien, Frankreich und Griechenland wüten schwere Waldbrände.
- Aufgrund der Wasserknappheit müssen nun drastische Sparmassnahmen ergriffen werden.
Spanien, Italien oder die Türkei sind beliebte Feriendestinationen. Doch die traumhaften Landschaften werden derzeit von einer extremen Hitzewelle mit über 40 Grad überschattet.
Mit den erhöhten Temperaturen gehen auch mehrere Waldbrände einher. In weiten Teilen Südeuropas bleiben Bäume, Büsche und Häuser verkohlt zurück. Aufgrund der aktuellen Wetterlage und der ausbleibenden Niederschläge herrscht ausserdem erhebliche Wasserknappheit.
Waldbrände wüten in ganz Südeuropa
Die Rekordtemperaturen begünstigen die Entwicklung von Waldbränden zusätzlich. Vor allem in Südfrankreich und Südspanien wüten schwere Feuer, zahlreiche Hotels und Campingplätze mussten evakuiert werden.
Nahe der Mittelmeerküste, im französischen Corbières-Massiv, ist das Feuer am Mittwochnachmittag immer noch nicht unter Kontrolle. Trotz 1800 Feuerwehrleuten, die am Mittwoch im Einsatz standen, vernichtete das Feuer seit Dienstagnachmittag rund 12'000 Hektar Land.
Inzwischen ist auch ein Todesopfer bekannt. Regionale Behörden teilten am Mittwoch mit, dass die Frau in ihrer Wohnung in der Gemeinde Saint-Laurent-de-la-Cabreriss starb.
Aus demselben Dorf wird eine Person vermisst, neun Personen seien verletzt. Dazu kommen mehrere Feuerwehrleute mit Verbrennungen.
Drastische Massnahmen ergriffen
In verschiedenen Gemeinden wird notgedrungen der Wasserhahn abgedreht. In der Gemeinde Deià im Westen Mallorcas wird das Trinkwasser an drei Tagen pro Woche ganz abgestellt. Dies berichtete der Bürgermeister Joan Ripoll.
Laut Rathaus werden die Sparmassnahmen mit grossen Wassertanks und Wasserlieferungen per Lastwagen überbrückt. Dieser kann jedoch nur 37 Prozent der ursprünglichen Wassermenge von 3,3 Millionen Liter pro Woche liefern.
Pla-de-Mallorca-Präsidentin Joana Maria Pascual äusserte sich gegenüber der mallorquinischen Zeitung «Diario de Mallorca» besorgt: «Es ist kein angenehmer Schritt, denn er bringt strenge Einschränkungen im Wasserverbrauch mit sich – öffentlich wie privat. Aber wir haben keine andere Wahl.»
Ähnliche Massnahmen werden auch im türkischen Izmir getroffen, so etwa im beliebten Touristenzentrum Cesme. Der Wasserstand des Kutlu-Aktas‑Stausees fiel zuletzt auf fünf Prozent.
Deshalb wird dort seit Ende Juli jeden Tag das Wasser für sieben Stunden zwischen 23 und 6 Uhr abgestellt. Auch auf Sizilien herrscht seit einigen Wochen ein Wassermangel.