Das Tableau-Viertel von Roger Federer an den Australian Open hat sich gelichtet. Dem Schweizer winkt ein relativ lockerer Durchmarsch in den Halbfinal.
Roger Federer
Roger Federer winkt an den Australian Open ein vergleichsweise lockerer Durchmarsch in den Halbfinal. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Federer blieb in seinen bisherigen Matches an den Australian Open makellos.
  • Seine designierten Gegner für die späteren Runden scheiden derweil reihenweise aus.
  • Federers Programm bis in den Halbfinal hat sich damit entscheidend vereinfacht.

Wie fast nach jeder Turnier-Auslosung ging auch vor einer Woche das grosse Reklamieren los. Das Los habe es mit Roger Federer (ATP 3) zu gut gemeint, monierten Kritiker. Einige verstiegen sich gar in Verschwörungstheorien, das Tableau sei absichtlich zugunsten des Schweizers ausgelegt worden.

Das ist natürlich Unsinn. Aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass Novak Djokovic und Rafael Nadal schwierigere Tableau-Viertel erwischt haben.

Roger Federer schlägt in der ersten Runde der Australian Open 2020 Steve Johnson klar.

Es winkt ein lockerer Durchmarsch

Und nach zwei gespielten Runden an den Australian Open ist auch bereits klar: der Weg in den Halbfinal wird für Roger Federer quasi zum Spaziergang. Denn seine programmierten Gegner in den nächsten Runden sind schon ausgeschieden.

US Open Roger Federer
Roger Federer (l.) muss an den US Open 2018 John Millman zum Sieg gratulieren. - Keystone

Klarer Favorit gegen Millman

In der dritten Runde wäre der Schweizer auf den aufstrebenden Hubert Hurkacz (ATP 31) getroffen. Doch Hurkacz schied gegen den eigentlich schwächer einzustufenden John Millman (ATP 47) aus. Gegen den Australier ist Federer klarer Favorit, auch wenn er, gesundheitlich angeschlagen, an den US Open 2018 gegen ihn verlor.

Marton Fucsovics
Marton Fucsovics im Einsatz an den Australian Open 2020. - Keystone

Fucsovics und Paul statt Shapovalov und Dimitrov

Designierte Achtelfinalgegner waren Denis Shapovalov (ATP 13) oder Grigor Dimitrov (ATP 20). Ersterer verlor in der Startrunde gegen Marton Fucsovics (ATP 67). Letzterer der zweiten Runde in einer dramatischen Partie gegen Tommy Paul (ATP 80) mit 4:6, 6:7, 6:3, 7:6 und 6:7.

Fabio Fognini
Der italienische Tennis-Star Fabio Fognini ist für seine Ausraster bekannt. - Keystone

Wohl Fognini im Vierelfinal

Im Viertelfinal wäre gemäss der Papierform Matteo Berrettini (ATP 23) auf Federers Programm gestanden. Doch der scheiterte ebenfalls in fünf Sätzen, und zwar am Amerikaner Tennys Sandgren (ATP 100).

In diesem Viertel ist nun Fabio Fognini (ATP 12) der am stärksten einzustufende Spieler. Gegen den Italiener hat der Maestro in vier Partien noch nie verloren.

Steve Johnson
In der ersten Runde traf Roger Federer auf Steve Johnson und besiegte den Amerikaner mit 6:3, 6:2 und 6:2.
Filip Krajinovic
Filip Krajinovic war der Zweitrundengegner von Roger Federer. Der Schweizer siegte locker mit 6:1, 6:4 und 6:1.
John Millman
Roger Federers Gegner in der dritten Runde war John Millman.
Marton Fucsovics
Marton Fucsovics war Roger Federers Achtelfinalgegner. Gegen Fucsovics führt Federer im Head-to-Head mit 2:0.
Tennys Sandgren
Tennys Sandgren war der Viertelfinalgegner von Roger Federer.
Novak Djokovic
Der Halbfinalgegner von Roger Federer: Novak Djokovic. Gegen den Serben liegt der Maestro in den Direktbegegnungen mit 23:26 hinten.
Rafael Nadal
Gewinnt Roger Federer seinen Halbfinal, dürfte im Final Rafael Nadal warten. Gegen den Spanier verlor er 24 von 40 Partien, ging seit 2015 aber siebenmal als Sieger vom Platz und verlor nur einmal.

Der derzeit wahrscheinlichste Weg von Roger Federer zum Titel:

Dritte Runde: John Millman (ATP 47, steht schon fest)

Achtelfinale: Marton Fucsovics (ATP 67)

Viertelfinale: Fabio Fognini (ATP 12)

Halbfinale: Novak Djokovic (ATP 2)

Finale: Rafael Nadal (ATP 1)

Vorteil oder Nachteil für Roger Federer?

Ist das eher maue Programm bis zum Halbfinal nun ein Vorteil oder ein Nachteil für den Schweizer? Die Herausforderungen sind kleiner als angenommen, einen wirklichen Test sollte Federer – läuft alles normal – nicht erleben. Das ist sicherlich ein gewisser Nachteil.

Roger Federer
Roger Federer an den Australian Open 2020, den Blick auf den Ball gerichtet. - Keystone

Doch der Schweizer kann so voraussichtlich auch Kraft sparen. Djokovic, Nadal und Federer sind 32, 33 und 38 Jahre alt. Da ist es Gold wert in der entscheidenden Phase eines Turniers vergleichsweise ausgeruht zu sein.

Sein Selbstbewusstsein sollte King Roger auf jeden Fall wieder gefunden haben. Bisher trat er im Melbourne Park absolut makellos auf.

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