Jannik Sinner: Entlassener Physio spricht erstmals über Doping-Eklat
Giacomo Naldi massierte Jannik Sinner mit einem Mittel, das verbotene Substanzen enthält. Nun spricht der Physio erstmals über den Doping-Eklat.

Das Wichtigste in Kürze
- Jannik Sinner wurde nach einer positiven Doping-Probe für drei Monate gesperrt.
- Sein Physio spricht nun erstmals über Massage und die Entlassung.
Jannik Sinner startet erfolgreich ins ATP-Turnier von Peking. Währenddessen spricht sein ehemaliger Physiotherapeut Giacomo Naldi erstmals öffentlich über den Dopingfall, der zu seiner Entlassung führte.
Verhängnisvolle Massage an Jannik Sinner
Naldi betonte im Interview mit der «Gazzetta dello Sport», dass er keinen Groll gegen Sinner hege. «Dies sind meine ersten offiziellen Äusserungen seit dem Vorfall. Manchmal wurden Worte aus dem Zusammenhang gerissen, die Hass in den sozialen Netzwerken und Kontroversen gegen mich ausgelöst haben.»

Naldi hatte das in Italien frei erhältliche Medikament Trofodermin verwendet, welches das anabole Steroid Clostebol enthält. Dieses wurde während einer Massage auf Sinner übertragen.
Sinner gesperrt, Naldi entlassen
Sinner wurde für drei Monate gesperrt. Er verpasste dabei kein Grand-Slam-Turnier. Dennoch wurden Naldi und Fitnesscoach Umberto Ferrara entlassen. Letzterer kehrte dieses Jahr zurück ins Team.

Der Vorfall habe ihn sowohl menschlich als auch beruflich sehr getroffen, sagt Naldi.
Physio von Weltnummer 139 statt 1
Sinners Ex-Physio arbeitet nun mit dem italienischen Tennisprofi Francesco Passaro (ATP 139) zusammen. Er freut sich über die positive Aufnahme im Tennis-Zirkus. Auch das Wiedersehen mit Sinner verlief positiv.
Naldi sagt zum Treffen: «Es war herzlich, wir haben uns private Dinge erzählt. Die menschliche Beziehung bleibt bestehen nach diesem Fall, der uns beide betraf. Und der nur eine unglückliche Reihe von Zufällen war. Was geschehen ist, kann man nicht ändern, aber man muss ein neues Kapitel aufschlagen – das Leben geht weiter.»
Jannik Sinner will sich in Peking den Titel zurückholen. Letztes Jahr unterlag er im Final gegen Carlos Alcaraz – der Spanier ist heuer in Tokio im Einsatz.