Am Freitag verkündet Honda seinen Rückzug aus der Formel 1. Das schadet vor allem einem: Red-Bull-Superstar Max Verstappen.
Max Verstappen Formel 1
Max Verstappen (Red Bull Racing) steigt nach seinem Ausscheiden aus dem Toskana-GP der Formel 1 aus seinem Auto. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Honda-Rückzug aus der Formel 1 Ende 2021 ist eine Hiobsbotschaft für Max Verstappen.
  • Der Holländer muss fürchten, jahrelang nicht um den WM-Titel kämpfen zu können.
  • Ein Wechsel kommt nur zu einem Team in Frage - ist aber unwahrscheinlich.

Am Freitagmorgen hat Honda das Red-Bull-Team in der Formel 1 in eine veritable Krise gestürzt. Die Ankündigung, am Ende der Saison 2021 aus der Königsklasse auszusteigen, ist ein Worst-Case-Szenario für die Bullen. Allen voran für Superstar Max Verstappen.

Dem reinen Talent nach müsste der Holländer mit seinen gerade erst 23 Jahren eigentlich schon mehrfacher Weltmeister sein. Allerdings geht das ìn der modernen Formel 1 nur dann, wenn man im mit Abstand besten Auto sitzt. Das ist der Mercedes, dort fährt Lewis Hamilton – und damit ist der WM-Titel für Verstappen derzeit kein Thema.

Honda Formel 1
Honda zieht sich am Jahresende aus der Formel 1 zurück. - dpa

Mit der Partnerschaft zwischen Red Bull und Honda durfte der Holländer hoffen, diese Tatsache zu ändern. Denn für Honda waren die Bullen mangels eines eigenen Teams praktisch das Werks-Engagement. Und damit bestand die Hoffnung, Mercedes und Ferrari von der Spitze zu verdrängen.

Honda-Rückzug wirft Red Bull aus der Bahn

Mitten hinein in die stetig ansteigende Formkurve kommt nun der überraschene Rückzug der Japaner Ende 2021. Für Red Bull heisst das: Man wird wieder ein Kundenteam, höchstwahrscheinlich mit Renault-Motoren. Ohne Werksstatus ist es aber kaum möglich, um den WM-Titel zu fahren.

Max Verstappen Formel 1
Max Verstappen (Red Bull) steigt nach dem Qualifying zum Russland-GP der Formel 1 aus seinem Auto. - keystone

Nach seinen motorbedingten Ausfällen in Monza und Mugello war Max Verstappen der Frust deutlich anzumerken. Am Boxenfunk wurde der Grossteil seiner Wortmeldungen für das Fernsehen zensiert. Verständlich, schliesslich platzte mit den Italien-Nullnummern seine letzte Hoffnung auf den WM-Titel 2020.

Und ohne Honda-Werksunterstützung wird es auch über die laufende Saison hinaus eher schwierig, um die Weltmeisterschaft mitzufahren. Nicht zuletzt deshalb wird sich der Holländer wohl spätestens seit Freitag damit befassen, seine Alternativen abzuwägen.

Statt Hamilton zu Mercedes?

Aber welche Optionen bieten sich dem Supertalent? Wenn er um die Weltmeisterschaft fahren will, eigentlich nur eine einzige: Mercedes. Die Silberpfeile werden zweifellos auch 2021 und höchstwahrscheinlich darüber hinaus das Mass der Dinge sein. Verstappens einziges Problem ist der bald siebenfache Weltmeister, der dort die Nummer 1 ist.

Lewis Hamilton Formel 1
Lewis Hamilton (Mercedes) feiert auf dem Podest beim Russland-GP der Formel 1. - dpa

Denn Lewis Hamilton macht keine Anstalten, seinen Helm bald an den Nagel zu hängen. Und zwei Alpha-Tiere wie Hamilton und Verstappen in einem Team kann nicht gut gehen. Die Geschichte der Formel 1 ist voll von abschreckenden Beispielen.

Die einzige Hoffnung für Max Verstappen wäre ein Umdenken bei Mercedes. Der Holländer ist mehr als ein Jahrzehnt jünger als Hamilton – und damit langfristig eine Investition. Wenn Verstappen zu haben ist, könnte Mercedes geneigt sein, den teuren Hamilton durch den (ebenfalls teuren) jüngeren Holländer zu ersetzten.

Hat Max Verstappen Chancen auf einen WM-Titel?

Max Verstappen gehen die Optionen aus

Davon abgesehen bieten sich aber kaum Szenarien für den Holländer, die ihm eher zum WM-Titel verhelfen können als Red Bull. Bei Aston Martin hätte er Mercedes-Power und ein Team im Aufwärtstrend hinter sich, wenn er dort Sebastian Vettel ersetzen würde. Teambesitzer Lawrence Stroll ist ja bekanntlich nicht abgeneigt, Piloten trotz gültigen Vertrags hinauszuwerfen.

Und sonst? Ferrari ist kein Thema, nicht nur wegen der Formkrise, sondern auch wegen Charles Leclerc. Der Monegasse ist bei der Scuderia langfristig als Nummer 1 eingeplant. Und weder McLaren noch Renault (künftig Alpine) sind ernsthafte WM-Kandidaten.

Charles Leclerc Formel 1
Charles Leclerc (Ferrari) beim Russland-GP der Formel 1. - keystone

Der Honda-Rückzug ist für Max Verstappen ein herber Rückschlag. Der Holländer sieht sich damit konfrontiert, die besten Jahre seiner Karriere als Jahrhunderttalent im Mittelfeld zu vergeuden. Und solange Lewis Hamilton nach Belieben dominiert, tun sich nicht wirklich Alternativen auf.

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