Formel 1: Wegen Fahrer-Bedenken doch keine neue Reifenregel?
Nach einem Testlauf beim US-GP äusserten sich die Fahrer kritisch über neue Reifen-Pläne der Formel 1. Nun könnte die für 2023 geplante Regel doch noch kippen.

Das Wichtigste in Kürze
- Im kommenden Jahr sollte in der Formel 1 eine neue Reifen-Regelung zum Einsatz kommen.
- Die Temperatur, auf die die Pneus vorgeheizt werden, sollte auf 50 Grad gesenkt werden.
- Wegen Sicherheitsbedenken bei den Fahrern dürfte diese Regel nun aber fallen.
Um Energie zu sparen, will die Formel 1 die Reifen-Heizdecken ab der Saison 2024 abschaffen. Bis dahin sollte stufenweise die erlaubte Heiz-Temperatur gesenkt werden. Waren es 2021 noch 100 Grad, sind es in dieser Saison nur noch 70 Grad.
Für die kommende Saison war eine weitere Senkung auf 50 Grad geplant – doch diese könnte nun wegfallen. Denn nach Trainingstestläufen in den USA und Mexiko haben sich mehrere Fahrer kritisch zu den Plänen geäussert.
Fahrer befürchten mehr Unfälle mit kalten Reifen
Weltmeister Max Verstappen etwa meinte, er hätte sich auf den 50 Grad «kalten» Reifen schon in der Boxengasse beinahe gedreht. Der Red-Bull-Star fürchtet durch die geplante Regel-Änderung ein höheres Unfall-Risiko.

Auch andere Piloten schlugen in die gleiche Kerbe: Sowohl Haas-Fahrer Kevin Magnussen als auch McLaren-Star Lando Norris rechnen mit deutlich mehr Abflügen. Auf den kühleren Reifen habe man praktisch keinen Grip, so der Tenor.

Norris kündigte nach dem US-GP an, dass die Fahrer-Gewerkschaft GPDA im Austausch mit der FIA stünde. Und das scheint Wirkung gezeigt zu haben: Pirelli-Motorsportchef Mario Isola bestätigt gegenüber «Motorsport.com» eine Planänderung.
Formel 1 soll Reifen-Regeln für 2023 anpassen
So sollen die Reifen auch 2023 auf 70 Grad aufgeheizt werden – allerdings nur zwei Stunden lang. Damit werde weniger Energie verbraucht als bei den bisher geplanten drei Stunden auf 50 Grad. Zugleich würden so die Bedenken der Fahrer gemindert.

Der Plan, die Heizdecken in der Formel 1 ab 2024 ganz abzuschaffen, bleibt aber intakt. Bis dahin hätte Pirelli aber noch ausreichend Zeit, neue Reifen zu konstruieren. Diese sollen sich schneller auf Temperatur bringen lassen, könnten aber weniger haltbar sein als bisher.
















