Sebastian Coe warnt Doper in der Coronavirus-Krise
Der Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes, Sebastian Coe, hat Athleten gewarnt, die aktuelle Coronakrise für Doping zu missbrauchen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Corona-Krise hat für die weitgehende Aussetzung der Dopingkontrollen geführt.
- Der Chef des Leichtathletik-Weltverbandes sprach in einem Interview über die Lage.
- Sebastian Coe machte dabei klar: Kein Sportler befindet sich in einer Test-Sperrzone.
Die Coronavirus-Krise könnte im Sport von Dopingsündern ausgenützt werden, denn das internationale Kontrollsystem ruht zurzeit weitgehend. Der Chef des Leichtathletik-Weltverbandes sprach in der ARD-Dopingredaktion über die Lage.
«Kein Sportler sollte jemals zum Schluss kommen, dass er sich in einer Test-Sperrzone befindet. Das ist nicht der Fall», so Sebastian Coe. Der Brite machte klar, dass kein Athlet glauben sollte, dass er sich der Integrität des Sports nicht unterwerfen müsse.
«Wir haben Systeme eingerichtet, die mehr als ausreichend sind, um mit der aktuellen Verwerfung umzugehen.» Sebastian Coe zeigte sich aber auch besorgt: «Es wäre ja lächerlich, wenn ich sagen würde, dass dies keinen Einfluss haben wird. Ich denke, das wissen wir alle.»

Auch der Schweizer Olivier Niggli bekräftigte in seiner Funktion als Generaldirektor der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA: «Es gibt viele Mittel, wenn es Lücken gibt ohne Dopingkontrollen.»
Dazu gehöre etwa der biologische Athleten-Pass, der einen Überblick über Jahre gebe und «sicher von Interesse sein könnte». Im Moment stehe aber die Gesundheit der Sportler und Kontrolleure an erster Stelle, so Niggli.