Deutsche Kita sagt Indianer-Party ab – Eltern empört
Die Kinder einer deutschen Kita wünschen sich ein «Indianer»-Fest. Nach einer Beschwerde wird das Thema geändert, was andere Eltern empört.

Das Wichtigste in Kürze
- Nach einer Beschwerde ändert eine deutsche Kita das Thema des «Indianer»-Fests.
- Eltern sind empört und finden den Entscheid «schwachsinnig».
- Ein Politiker wirft der Kita Überkorrektheit und Spaltung der Gesellschaft vor.
Erneut sorgt das Sommerfest einer deutschen Kita für Schlagzeilen. Diesmal geht es um das Thema. So liess eine Kita in Rostock die «Indianer»-Party nicht zu. Darüber berichtet die «Bild».
Die 82 Kinder der Krippe hatten sich ein Sommerfest mit dem Thema «Cowboys und Indianer» gewünscht. Daran störte sich aber ein Vater. Der Begriff «Indianer» ist teils verpönt, da er den nordamerikanischen Ureinwohnern von den europäischen Eroberern der Kolonialzeit aufgezwungen worden ist.
In einem Brief entschuldigte sich die Kita für die Verwendung des Begriffs. Man habe das vom Kinderrat gewünschte Thema direkt übernommen. «Uns ist bewusst, dass der Begriff die Vielfalt und kulturelle Bedeutung der indigenen Völker Nordamerikas nicht angemessen widerspiegelt.»
Doch auch an der Änderung störten sich die Eltern und bezeichnen es als «übel», «total abgehoben» oder «totalen Blödsinn». Der Entscheid der Kita sei «absolut schwachsinnig». Das sei es, was ihn an diesen Zeiten ärgere, sagt ein Vater. Ein weiterer fragt, wer diskriminiert werde und ob man keine anderen Probleme habe.
Kita liess Verkleidungen mit Federschmuck zu
Der Begriff «Indianer» ist umstritten. Neben Kritikern gibt es auch Verfechter, die damit argumentieren, dass indigene Völker sich teils selbst als Indianer bezeichnen.
Bei der Kita in Rostock führte das Hin und Her dann zu einem Sommerfest mit dem Thema «Pferde und Ponys». Die ursprünglich geplanten Verkleidungen waren zugelassen – auch Federschmuck für den Kopf.
Auch die Politik mischte sich in den Fall ein: Daniel Peters, CDU-Vorsitzender von Mecklenburg-Vorpommern, ist sich sicher, dass sich keine indigenen Völker an Indianer spielenden Kindern in Deutschland stören. «Unsere Kinder machen das aus Bewunderung und nicht aus unterstellter Herabwürdigung. Wenn Menschen ihnen das vorwerfen wollen, dann sind sie nicht nur überkorrekt, sondern tragen auch zur Spaltung der Gesellschaft bei.»