BVB: Hans-Joachim Watzke verschiebt Rückzug und verlängert
Hans-Joachim Watzke bleibt nun doch beim BVB! Der Geschäftsführer hat seinen Vertrag überraschend bis 2025 verlängert.

Das Wichtigste in Kürze
- Hans-Joachim Watzke bleibt drei weitere Jahre im Signal-Iduna-Park.
- Der BVB konnte ihn für einen Rücktritt vom Rücktritt überzeugen.
Eigentlich wollte Hans-Joachim Watzke im Dezember 2022 nach 17 Jahren als Geschäftsführer von Borussia Dortmund. Nun bleibt er doch. Die Pandemie sorgt für ein Umdenken.
In der grössten Finanzkrise seit der spektakulären Rettung 2005 wollte Hans-Joachim Watzke nicht von Bord gehen. Wegen der Corona-Pandemie und ihrer Auswirkungen verschiebt der Club-Chef von Borussia Dortmund seinen für Ende 2022 vorgesehenen Ausstieg.
Watzke bleibt bis Ende 2025
Watzkes Rückzug vom Rückzug hatte sich zuletzt angedeutet. Etwas überraschend ist jedoch, dass der 61-Jährige nun gleich für drei weitere Jahre bis zum 31. Dezember 2025 unterschrieb.
«Ich kenne meine Verantwortung gegenüber diesem Verein sehr genau. Es ist völlig ausgeschlossen, dass ich in der grössten Krise von Bord gehe», hatte Watzke kürzlich im «Handelsblatt» gesagt.

In der aktuellen Vereinsmitteilung wurde der BVB-Boss nun nicht zitiert, weil er nicht alleine im Mittelpunkt stand. Denn neben ihm verlängerten auch die Geschäftsführer-Kollegen Thomas Tress und Carsten Cramer vorzeitig um drei Jahre.
Sicher scheint derweil der Abschied von Manager Michael Zorc im Sommer 2022. Der Vertrag mit dem als Leiter der Lizenzspielerabteilung herangeführten Sebastian Kehl als Nachfolger ist aber noch nicht unterzeichnet. Zorc hatte seinen Rückzug ebenfalls wegen der Pandemie von 2021 auf 2022 verschoben.
BVB rechnet mit grossem Verlust
«Es ist uns nach intensiven Gesprächen gelungen, Hans-Joachim Watzke für weitere drei Jahre zu gewinnen», sagte BVB-Präsident Reinhard Rauball. Er lobte das Geschäftsführer-Trio, das «das Schiff in stürmischer See stabil auf Kurs» halte. Selbst vor dem Hintergrund der Pandemie müsse sich «niemand existenzielle Sorgen um Borussia Dortmund machen. Die nächsten zwei Spielzeiten sind unabhängig vom Erreichen der UEFA Champions League bereits komplett durchfinanziert.»
Doch natürlich hat auch der BVB nicht zuletzt durch Geisterspiele schwere Verluste eingefahren. Tress berichtete in den «Ruhr Nachrichten», dass man dieses Jahr mit 70 bis 75 Millionen Euro Verlust rechne.

Deshalb habe der Verein «für zwei Jahre Kreditlinien bis zu 120 Millionen Euro besorgt, davon haben wir bis zum 31. Dezember 28 Millionen Euro in Anspruch genommen. Diese Summe wird weiter steigen, solange sich die Verlust-Situation fortsetzt.»
Die Aufgaben-Verteilung in der Geschäftsführung bleibt übrigens dieselbe. Watzke ist laut BVB weiter schwerpunktmässig für die strategische Ausrichtung sowie für die Unternehmensbereiche Sport, Kommunikation und Personal verantwortlich. Tress ist vorrangig für Finanzen, Organisation sowie den Bereich «Recht&Investor Relations» zuständig, Cramer für «Vertrieb&Marketing» sowie «Digitalisierung».