Red Bull – Ecclestone: Ex-Teamchef Horner «war einfach ein Idiot»
Nach dem Rauswurf von Christian Horner bei Red Bull kommt scharfe Kritik am Ex-Teamchef – vom früheren Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone (94).

Das Wichtigste in Kürze
- Bernie Ecclestone (94) übt scharfe Kritik an Ex-Red-Bull-Teamchef Christian Horner (51).
- Der Ex-Formel-1-Zampano glaubt: Horners Fall begann mit der Sexting-Affäre im Vorjahr.
- Horner habe sich «wie ein 20-Jähriger benommen», kritisiert Ecclestone.
Am Mittwoch trennte sich Red Bull Racing nach mehr als 20 Jahren von Teamchef Christian Horner. Der Brite bleibt zwar vorerst beim Red-Bull-Konzern beschäftigt, wird aber aus dem Tagesgeschäft der Formel 1 abgezogen. Zu den Gründen hat der Rennstall bislang keine Angaben gemacht.
Das lässt Raum für Spekulationen: Hängt der Rauswurf des 51-Jährigen mit dem drohenden Abschied von Max Verstappen in Richtung Mercedes zusammen? Ist der sportliche Kollaps vom WM-Dominator zum Vielleicht-Podestkandidaten der Grund? Oder sind es die späten Konsequenzen aus der Sexting-Affäre von Anfang 2024?

Letzteres will zumindest der frühere Formel-1-Zampano Bernie Ecclestone nicht ausschliessen. In einem Interview übt der 94-Jährige scharfe Kritik am Verhalten von Horner. Der Brite soll eine Red-Bull-Mitarbeiterin sexuell belästigt haben – unter anderem auch mit dem Versenden unangemessener Bilder.
«Hat sich benommen wie ein 20-Jähriger»
«Diese Geschichte, in die er sich vor 18 Monaten verstrickt hat», so Ecclestone gegenüber dem «Telegraph». «Da war er einfach ein Idiot. Er war ein 50-Jähriger, der sich benommen hat, als wäre er 20. Er dachte, er wäre einer von ‹den Jungs›», schimpft der frühere Formel-1-Eigentümer über Horner.

Nach einer internen Untersuchung war Horner von Vorwürfen der sexuellen Belästigung und Nötigung freigesprochen worden. Der Ruf-Schaden war da allerdings schon angerichtet – auch, weil angebliche Screenshots geleakt worden waren. Die Affäre sorgte weltweit für Negativ-Schlagzeilen über Red Bull.
Schaute Red Bull wegen der Erfolge so lange zu?
Deshalb kann Ecclestone auch nicht verstehen, dass man so lange an Horner festgehalten hat. «Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie gesagt hätten: ‹Komm rein, Christian, setz dich – wir müssen reden›», spekuliert der Brite. «Aber unter dem Strich gibt es dort offenbar Leute, die dachten, dass er mit allem davonkommen würde.»

Ein Grund dafür seien wohl die Erfolge auf der Rennstrecke gewesen, glaubt Ecclestone. «Man hat ihm vieles durchgehen lassen – solange die Ergebnisse stimmen, schauen die Leute weg. Aber wenn man nicht mehr abliefert, dann fangen die Leute an, genauer hinzuschauen. Und der eine oder andere denkt sich vielleicht, er könnte es besser.»