Staatsrätin (SP) hat vor Corona-Infektion Regeln verletzt
Die Waadtländer Regierungschefin Nuria Gorrite (SP) ist in Corona-Isolation. Kurz zuvor soll sie die Corona-Regeln in einem Restaurant missachtet haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Präsidentin der Waadtländer Regierung, Nuria Gorrite (SP), ist Corona-positiv.
- Vor Neujahr war sie in einem Restaurant in Crans-Montana VS feiern.
- Dort soll sie die Regeln verletzt und zahlreiche Gäste sowie Angestellte gestört haben.
Sie soll ohne Maske gestanden sein, laut gesungen und geredet haben: Nuria Gorrite (SP), Präsidentin der Waadtländer Regierung, hat am 29. Dezember in einem Restaurant im Walliser Skiort Crans-Montana für viel Aufsehen gesorgt.
Gorrite befindet sich zudem seit dem ersten Tag des neuen Jahres in Corona-Isolation. Diese soll bis morgen Donnerstag andauern: Erste Symptome seien schon am 28. Dezember aufgetreten, sagt die Politikerin gegenüber dem Westschweizer «Blick».
Regierungschefin (SP) steht ohne Maske
Heisst also, die Staatsrätin war im Restaurant in Crans-Montana schon infektiös. Laut Angaben der Angestellten sollen Gorrite und ihre Freunde jedoch die Corona-Regeln missachtet haben. In Gaststuben darf die Maske trotz 2G derzeit nur am Sitzplatz abgezogen werden; wie aber Fotos vom Abend zeigen, kümmerte sich die SP-Frau wenig darum.

Dass sie gegen Massnahmen verstosse, sei ihr im Moment nicht klar gewesen, so Gorrite zum «Blick»: «Ich bedaure meinen Fehler und entschuldige mich dafür.» Die Vorwürfe hören aber hier nicht auf.
Laut Anwesenden an jenem Abend im Restaurant soll sich die Gruppe der Regierungschefin äusserst unsittlich verhalten haben. «Sie haben offensichtlich viel getrunken, haben nur geschrien und das ganze Restaurant gestört», so die Service-Verantwortliche. Trotz «zahlreicher Ermahnungen» habe die Gruppe ihr Verhalten nicht geändert, fügt diese hinzu.

Ein Tischnachbar habe versucht, Gorrite auf ihre Lautstärke aufmerksam zu machen. Doch der Dialogversuch sei nutzlos gewesen; als jener Gast das Restaurant verlassen habe, sei vom benachbarten Tisch ein «Bon débarras!» (heisst so viel wie «Die wären wir los») gefallen.
«Ich wollte wieder unbeschwert sein»
Nuria Gorrite winkt ab: Nach zwei Jahren Pandemie brauche sie, wie alle auch, Unbeschwertheit. Zwar sei sie laut gewesen und habe zweimal gesungen, gibt die Waadtländerin zu. Aber so sei nun mal ihr Charakter.

Trotzdem entschuldigt sie sich: «Es tut mir leid, dass sich Personen durch die Lautstärke unserer fröhlichen Freundesgruppe gestört wurden.» Viel mehr aber bedaure sie, dass die Sache über die Medien und nicht in Person geregelt worden sei.
Nur eine Service-Angestellte habe sie «einmal» ermahnt, sagt die SPlerin. Die einzige weitere Bemerkung von einem benachbarten Tisch sei «in Zusammenhang mit seiner politischen Couleur» gewesen.

Sie habe sich nie krank gefühlt, unterstreicht Gorrite. Die einzigen Symptome Ende Dezember sei «ein leichtes Prickeln» im Rachen gewesen. Doch bis zum letzten Tag im 2021 sei kein Selbsttest positiv ausgefallen.