Andreas Sigrist (EDU) über E-ID: Es braucht analoge Alternativen

Andreas Sigrist
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Münchwilen,

Am 28. September stimmt die Schweiz über das E-ID-Gesetz ab. Der Thurgauer EDU-Kantonsrat Andreas Sigrist sagt klar Nein. Ein Gastbeitrag.

Andreas Sigrist Porträtfoto EDU
Andreas Sigrist ist EDU-Kantonsrat im Thurgau. - zVg

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 28. September stimmt die Schweiz über das E-ID-Gesetz ab.
  • Für Andreas Sigrist geht das Gesetz zu weit. Der Thurgauer EDU-Kantonsrat sagt Nein.

Mit dem neuen E-ID-Gesetz steht die Schweiz an einer entscheidenden Wegmarke. Der digitale Identitätsnachweis klingt verlockend: Mehr Komfort, schnellere Behördengänge, transparente Prozesse. Doch genau deshalb werde ich hellhörig.

Die Versprechen klingen gut: Der Staat, nicht private Firmen, soll die Kontrolle behalten. Daten werden dezentral gespeichert, Datenschutz sei garantiert. Die Nutzung: freiwillig und kostenlos.

Aber: Wer garantiert, dass das immer so bleibt?

Wer glaubt, dass digitale Systeme unfehlbar sind, irrt

Ich erinnere mich an den Cloud-Crash bei der SBB oder den massiven IT-Ausfall im Juli 2024, der sogar Schweizer Flughäfen lahmlegte. Dazu kommen missratene Digitalprojekte des Bundes.

E-ID
Ein Ausfall, ein Cyberangriff – und plötzlich ist unsere digitale Identität blockiert. (Symbolbild) - Keystone

Wer glaubt, dass digitale Systeme unfehlbar sind, irrt. Ein Ausfall, ein Cyberangriff – und plötzlich ist unsere digitale Identität blockiert.

Digitalisierung kann vieles erleichtern. Aber sie muss dem Menschen dienen – nicht umgekehrt. Darum braucht es zwingend analoge Alternativen, besonders bei sensiblen Bereichen wie der Identifikation von Bürgerinnen und Bürgern.

Es geht um unsere Identität

Das neue E-ID-Gesetz geht mir zu weit. Es verschiebt unsere persönlichsten Daten in einen Raum, der nie völlig sicher sein wird.

Es geht um mehr als ein Login – es geht um unsere Identität. Technisch mag die E-ID überzeugen, doch gesellschaftlich und ethisch bleiben zentrale Fragen unbeantwortet.

Wie stimmst du am 28. September zum E-ID-Gesetz ab?

Am 28. September sage ich deshalb klar Nein zum E-ID-Gesetz.

***

Zum Autor: Andreas Sigrist (*1962) ist EDU-Kantonsrat im Thurgau.

Kommentare

User #1385 (nicht angemeldet)

Da muss ich dem Herrn Sigrist von der EDU zustimmen 👍. Die Verwendung der E-ID muss zwingend Freiwillig sein und bleiben.

User #2865 (nicht angemeldet)

Wer glaubt, dass nicht digitale Systeme wie z.b. Papierlisten, Auswertungen, Auszählungen von Wahlen welche von Menschen erstellt worden sind unfehlbar sind, irrt.

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