Spahn verteidigt Start von Corona-Auffrischungsimpfungen vor Stiko-Empfehlung

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Deutschland,

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat das Vorgehen von Bund und Ländern verteidigt, noch vor einer offiziellen Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) Corona-Auffrischungsimpfungen für Senioren und Immungeschwächte anzubieten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU)
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) - POOL/AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesgesundheitsminister schliesst jede Form von Corona-Impfpflicht weiter aus.

«Ich will nicht warten, bis in den Pflegeheimen wieder Menschen sterben», sagte Spahn dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Samstagsausgaben). Den Beginn der Booster-Impfungen diesen Monat bezeichnete er als «vorausschauendes, vorsorgliches Handeln». «Damit schützen wir Menschenleben», betonte Spahn.

Spahn argumentierte, es gebe bereits «viele Studien, die eindeutig belegen, dass Booster-Impfungen für Hochbetagte, Pflegebedürftige und Menschen mit bestimmten Immunerkrankungen Sinn machen». Da Deutschland genügend Corona-Impfstoff für solche Auffrischungsimpfungen habe, sollte es «auch handeln».

Zugleich bezeichnete der Minister das gegenwärtige Tempo bei den Erst- und Zweitimpfungen in Deutschland als zu niedrig. «Wir sind beim Impfen gut, aber noch nicht gut genug», sagte Spahn den RND-Zeitungen. Die Impfquote sei «noch zu niedrig, um eine Überlastung des Gesundheitswesens zu verhindern».

Bei Ungeimpften seien die Corona-Infektionszahlen zehn Mal höher als bei Geimpften, hob Spahn hervor. 90 Prozent der Covid-19-Patienten auf den Intensivstationen seien ungeimpft. Derzeit handele es sich also um «eine Pandemie der Ungeimpften».

Eine Impfpflicht für Ärzte und Pflegekräfte schliesst der Minister aber weiterhin aus. «Wir haben versprochen, dass es keine Impfpflicht geben wird, für wen auch immer», sagte er. Sich impfen zu lassen, bleibe eine freie Entscheidung. «Aber wer sich zum Beispiel als Pflegekraft nicht impfen lassen will, kann nicht erwarten, dass er dann noch in engstem Kontakt mit schwerstkranken Menschen arbeiten kann», fügte Spahn hinzu. «Wir wissen doch, wie brutal Corona in den Pflegeheimen gewütet hat.»

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