Leute von Donald Trump warnten andere Länder nach KKS-Telefonat
Das Zoll-Telefonat zwischen Karin Keller-Sutter und Donald Trump missglückte. Nun verrät Guy Parmelin: Nach diesem Gespräch warnten Trumps Leute andere Länder.

Das Wichtigste in Kürze
- Ende Juli missglückte das Telefonat zwischen Karin Keller-Sutter und Donald Trump.
- Nun verrät Guy Parmelin: Trumps Leute sollen danach andere Länder vor Anruf gewarnt haben.
- So sagte beispielsweise Norwegen den Termin ab.
Das Telefonat zwischen Karin Keller-Sutter und Donald Trump am 31. Juli kommt einem Desaster gleich. Das Gespräch hat anstelle von den angestrebten 10 Prozent einen Zollsatz von 39 Prozent ergeben.
Schon kurz danach äusserte der US-Präsident harsche Kritik an die Schweizer Bundesrätin: «Sie wollte nicht zuhören», erklärte er im Fernsehen. Aus Trumps Umfeld hiess es, er habe Keller-Sutter als «oberlehrerhaft» wahrgenommen.
Später zeigten Recherchen, dass es jedoch gar nicht Karin Keller-Sutter gewesen sein soll, die belehrend reagierte.
Neue Enthüllungen durch Guy Parmelin
Und nun sorgt Bundesrats-Kollege Guy Parmelin für neue Enthüllungen, wie die «Sonntagszeitung» unter Berufung auf mehrere übereinstimmende Quellen berichtet.
Am Tag des Gesprächs zwischen der Schweiz und den USA waren für Donald Trump auch Telefonate mit anderen Ländern geplant. Doch nach dem Austausch mit Keller-Sutter soll sich dies geändert haben.
Nach dem missglückten Telefonat schien Donald Trump nämlich keine Lust mehr auf weitere Gespräche zu haben. Seine Mitarbeitenden sollen daraufhin mehrere Länder kontaktiert haben, wie Parmelin verrät. Sie sollen ihnen von Anrufen beim impulsiven Präsidenten abgeraten haben. Dies, um ein weiteres Debakel wie das mit Keller-Sutter zu verhindern.
Telefonat zwischen Norwegen und Donald Trump wurde abgesagt
So beispielsweise Norwegen. Nach der Vorwarnung wurde das geplante Telefonat mit Trump abgesagt. Ob diese Vorsichtsmassnahme Norwegen wirklich vor Schlimmerem bewahrt hat, bleibt unklar.
Tatsache ist: Norwegen – wie die Schweiz kein EU-Mitglied – hat am 1. August einen Zollsatz von 15 Prozent verkündet bekommen. Ziemlich niedrig im Vergleich zu den 39 Prozent auf Schweizer Importe.
Gegenüber der «Sonntagszeitung» bestätigte Urs Widmer, Mediensprecher von Guy Parmelin: «Wirtschaftsminister Parmelin hat im Gespräch mit Politikern darauf hingewiesen, dass am 31. Juli offenbar anderen Ländern von einem Call abgeraten wurde und dass daraufhin auch andere ausgehandelte Deals nicht bestätigt wurden.»
Die US-Zölle auf Schweizer Produkte sind weiterhin in Kraft und belasten die Beziehungen zwischen den USA und der Schweiz zunehmend. Kürzlich nahm Wirtschaftsminister Guy Parmelin einen neuen Anlauf und führte Gespräche in Washington D.C.
Ob erfolgreich oder nicht, bleibt abzuwarten.