Guy Parmelin in Washington: Trump soll Goldzölle streichen
Am Freitag ist Bundesrat Guy Parmelin für Zollstreit-Verhandlungen nach Washington gereist. Die Gespräche sollen einen Fortschritt bewirkt haben.

Das Wichtigste in Kürze
- Guy Parmelin traf sich am Freitag mit Vertretern der US-Regierung in Washington.
- Das Treffen könne als Fortschritt gewertet werden, sagt Rahul Sahgal.
- So soll Donald Trump etwa die Zölle auf Gold streichen.
Am Freitag traf sich Wirtschaftsminister Guy Parmelin mit Vertretern der US-Regierung in Washington. Er führte Gespräche mit Handelsminister Howard Lutnick, Finanzminister Scott Bessent und dem Handelsbeauftragten Jamieson Greer.
Die Gespräche sind Teil der zweiten Verhandlungsrunde im Zollstreit mit den USA. Und die ersten Aussagen des Schweizer Bundesrates tönten bereits vielversprechend.
I held constructive meetings in Washington with Secretary of Commerce Howard Lutnick, Secretary of the Treasury Scott Bessent & Trade Representative Jamieson Greer. Switzerland sees real opportunity ahead for both countries and is committed to deepening our economic partnership. pic.twitter.com/mJWKvs0dJ5
— Guy Parmelin (@ParmelinG) September 5, 2025
Auf X hat Guy Parmelin in der Nacht auf Samstag von einem «konstruktiven Treffen» berichtet. Die Schweiz sehe gute Möglichkeiten für beide Länder und wolle die Partnerschaft stärken. Die Details dieser Gespräche sind jedoch noch nicht bekannt.
Treffen von Guy Parmelin und US-Vertretern als «Frühlingszeichen»
Ob die Gespräche wirklich etwas gebracht haben und Trump die Zölle auf Schweizer Produkte senkt, ist bisher noch nicht klar. Rahul Sahgal, CEO der Handelskammer Schweiz – USA, tönt aber positiv. Es sieht das Treffen von Parmelin mit drei Kabinettsmitgliedern als «Frühlingszeichen».
Es zeige, dass die Verhandlungen wieder auf politischer Ebene stattfinden – nicht mehr technisch. Zum «Tagesanzeiger» sagt er: «Das kann als Fortschritt gewertet werden, sollte aber auch nicht überbewertet werden.»
Ein wichtiger Schritt scheint bereits gemacht: US-Präsident Donald Trump hat eine Verordnung unterzeichnet, welche die Zölle auf Gold streicht. Für die Schweiz ist dies besonders relevant.
Im letzten Jahr trugen Goldlieferungen massgeblich zum Handelsdefizit der Vereinigten Staaten gegenüber der Eidgenossenschaft bei. Fast 40 Milliarden Franken betrug dieses Defizit.
Keine Zölle mehr für bestimmte Exporte
Christoph Wild, Präsident der Vereinigung der Schweizer Edelmetallfabrikanten und -händler zeigt sich optimistisch: «Wir gehen davon aus, dass jetzt sämtliche Goldprodukte zollbefreit sein werden», sagt er zum «Tagesanzeiger». Er sehe dies als positives Zeichen für den Edelmetallmarkt – sowohl national als auch international.
Zudem soll die neue Zollverordnung Ausnahmen für Länder, die ein Handelsabkommen mit den USA abschliessen, beinhalten. Diese müssen dann keine Zölle mehr für bestimmte Exporte bezahlen.
Davon könnte insbesondere Schweizer Pharmakonzerne und Flugzeughersteller wie Pilatus profitieren. Vorausgesetzt, es kommt zu einer Einigung zwischen dem Bundesrat und Trump.