Hongkong

Hongkong entzieht vier Politikern ihr Abgeordnetenmandat

AFP
AFP

Hong Kong,

Die Hongkonger Regierung hat vier pro-demokratische Abgeordnete aus dem Parlament ausgeschlossen, die angeblich gegen ihren Amtseid verstossen haben.

Pro-demokratische Abgeordnete im Hongkonger Parlament
Pro-demokratische Abgeordnete im Hongkonger Parlament - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Vier pro-demokratischen Abgeordneten wurde in Hongkong ihr Mandat entzogen.
  • Sie hätten gegen ihren Eid verstossen.

Die Hongkonger Regierung hat vier pro-demokratische Abgeordnete aus dem Parlament ausgeschlossen, die angeblich gegen ihren Amtseid verstossen haben.

Die vier Politiker verlören ihre Mandate «mit sofortiger Wirkung», teilte die Regierung am Mittwoch mit. Zuvor hatte ein chinesisches Regierungsgremium den Hongkonger Behörden grünes Licht dafür gegeben, alle Parlamentarier auszuschliessen, die als «Bedrohung der nationalen Sicherheit» gesehen werden - ohne dass es dafür ein Gerichtsverfahren geben muss.

Die vier Abgeordneten sollen Medienberichten zufolge durch Störung des Parlaments gegen ihren Amtseid verstossen haben. Mit Blick auf den drohenden Ausschluss hatte die pro-demokratische Fraktion im Hongkonger Stadtparlament ihren Rücktritt angedroht.

«Das pro-demokratische Lager hat entschieden, geschlossen zurückzutreten, falls der Ständige Ausschuss des Nationalen Volkskongresses den Ausschluss von Abgeordneten beschliessen sollte», sagte der Vorsitzende der Demokratischen Partei, Wu Chi-wai, am Montag.

Hongkongs Regierungschef wird von Peking-freundlichen Ausschüssen bestimmt. Die Hälfte der 70 Parlamentssitze wird jedoch direkt vom Volk gewählt - eine der seltenen Gelegenheiten für die 7,5 Millionen Bewohner der Finanzmetropole, an der Wahlurne ihre Meinung kundzutun.

Hongkong
Polizisten lösen eine Versammlung in Hongkong auf. - AFP

Dass die Hongkonger nicht selbst ihren Regierungschef und sämtliche Abgeordnete bestimmen können, ist einer der Hauptkritikpunkte der wachsenden Opposition gegen die Regierung in Peking. Dies war auch einer der Gründe für die grossen, oft gewaltsamen Proteste der Demokratiebewegung im vergangenen Jahr.

Seit den Massenprotesten haben die Hongkonger Behörden ihr Vorgehen gegen die Demokratiebewegung massiv verschärft. Seit Juni können sie dabei auch auf ein von Peking verabschiedetes Sicherheitsgesetz für Hongkong zurückgreifen. Es erlaubt den Behörden ein hartes Vorgehen gegen alle Aktivitäten, die nach ihrer Auffassung die nationale Sicherheit Chinas bedrohen.

Das Gesetz stellt den bislang schwersten Eingriff in den Autonomiestatus von Hongkong dar. Der früheren britischen Kronkolonie waren bei ihrer Übergabe an China 1997 für 50 Jahre Sonderrechte gewährt worden, darunter Meinungs- und Versammlungsfreiheit.

Kommentare

Weiterlesen

Hongkong
Pro-Demokraten
hongkong
12 Interaktionen
Im Parlament
Demokratie-Bewegung
Ferien
36 Interaktionen
Chef-Alarm

MEHR IN POLITIK

Paul Sutter (FDP)
6 Interaktionen
Paul Sutter
13. AHV-Rente Finanzierung
116 Interaktionen
Debatte
Demonstration für die Pflegeinitiative.
8 Interaktionen
Pflegeinitiative
Rathaus in Glarus
5 Interaktionen
Chur

MEHR HONGKONG

5 Interaktionen
In Hongkong
3 Interaktionen
Fachwissen
CATL Gründer Zeng Yuqun
In Hongkong
usa hongkong
27 Interaktionen
Handelsstreit

MEHR AUS HONG KONG

Ölpreise
10 Interaktionen
Deutlich günstiger
Hang Seng
2 Interaktionen
Zollstreit
Panamakanal
5 Interaktionen
Blackrock
Streit Hong Kong Airlines
7 Interaktionen
Fäuste fliegen