Die EU-Staaten haben das Leid durch Sklaverei in Mittel- und Südamerika anerkannt – aber keine Hoffnung auf Reparationen gemacht.
Das von Erwin de Vries geschaffene Nationadenkmal zur Erinnerung an die Sklaverei in Amsterdam.
Das von Erwin de Vries geschaffene Nationadenkmal zur Erinnerung an die Sklaverei in Amsterdam. - Peter Dejong/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die EU hat das Leid anerkannt, das der transatlantische Sklavenhandel ausgelöst hat.
  • Sklaverei und Sklavenhandel seien schreckliche Tragödien in der Geschichte der Menschheit.
  • Die Region war ab dem 16. Jahrhundert im Mittelpunkt des transatlantischen Sklavenhandels.

Man erkenne und bedaure das unsägliche Leid, das Millionen Menschen durch den transatlantischen Sklavenhandel zugefügt worden sei, hiess es in der Abschlusserklärung des dritten Gipfels der EU mit der Gemeinschaft der karibischen und lateinamerikanischen Staaten (Celac) am Dienstag in Brüssel.

Sklaverei und Sklavenhandel seien «schreckliche Tragödien in der Geschichte der Menschheit», hiess es. Entschädigungszahlungen an die mittel- und südamerikanischen Staaten wurden allerdings nicht vereinbart.

Karibik im Mittelpunkt des transatlantischen Sklavenhandels

Die Karibik stand ab dem 16. Jahrhundert rund 300 Jahre lang im Mittelpunkt des transatlantischen Sklavenhandels. Versklavte Afrikaner und ihre Nachfahren leisteten in den Kolonien europäischer Mächte brutale Zwangsarbeit und bauten auf Plantagen etwa Zuckerrohr an.

Sollten die EU-Staaten Entschädigungszahlungen für den transatlantischen Sklavenhandel berappen?

Die Nachkommen dieser Menschen machen zu einem grossen Teil die Bevölkerungen der heutigen Karibikstaaten aus. Die Reparationskommission der karibischen Staatengemeinschaft «Caricom» fordert von europäischen Ländern als Wiedergutmachung für die Sklaverei neben einer Entschuldigung unter anderem auch Schuldenerlass, Entwicklungsprogramme und Wiederansiedlung. Bisher hat sich keine ehemalige Kolonialmacht dazu bereit erklärt.

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