EU-Kommissionspräsidentin warnt vor Risiken für die Weltwirtschaft
Ursula von der Leyen zeigt sich beim G20-Gipfel in Südafrika besorgt über die globale Wirtschaftslage. Das Ausmass der Unsicherheit sei aussergewöhnlich hoch.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat beim G20-Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer vor erheblichen Risiken für die Weltwirtschaft gewarnt. Die Aussichten für das globale Wachstum seien zwar derzeit einigermassen beruhigend, sagte sie.
Zugleich sei aber das Ausmass an Unsicherheit auf den globalen Märkten aussergewöhnlich hoch. Ein entsprechender Unsicherheitsindex liege aktuell doppelt so hoch wie zu Jahresbeginn.
Dies habe seinen Preis, da infolge von Unsicherheit Investitionen eingefroren würden. Als grossen Risikofaktor nannte von der Leyen konkret die anhaltenden aussenwirtschaftlichen Ungleichgewichte.
Politikwecjhsel in Peking?
«Es ist für eine grosse Volkswirtschaft nicht möglich, einen Anteil an der weltweiten Industrieproduktion zu haben, der zwei- bis dreimal so hoch ist wie ihr Anteil am weltweiten Konsum», kritisierte sie in Anspielung auf China.
Ändern liessen sich diese Ungleichgewichte nur durch einen Politikwechsel vor Ort. Durch handelspolitische Instrumente von der EU oder von anderen liessen sie sich nicht beheben.
Als Grundlage für mehr wirtschaftliche Sicherheit nannte von der Leyen die internationale Zusammenarbeit. «Die Instrumentalisierung von Abhängigkeiten schafft nur Verlierer», sagte sie. Man müsse zu einem regelbasierten System zurückkehren.
Die Rolle der WTO
Im Zentrum sollte aus EU-Sicht nach einer tiefgreifenden und umfassenden Reform die Welthandelsorganisation (WTO) stehen. Die EU sei bereit, sich ohne Tabus darauf einzulassen, betonte von der Leyen.
Der G20-Gipfel in Johannesburg dauert noch bis Sonntag. Er wird auch davon überschattet, dass US-Präsident Donald Trump ihn wegen Streitigkeiten mit Südafrika boykottiert.
Mehrere andere wichtige Staats- und Regierungschefs lassen sich vertreten. Darunter sind die Präsidenten Chinas und Russlands, Xi Jinping und Wladimir Putin.














