Der belarussische Demokratieaktivist Alex Bjaljazki und drei weitere Aktivisten werden mit dem diesjährigen Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.
Regierungskritische Proteste in Belarus
Regierungskritische Proteste in Belarus - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Auch Aktivisten aus dem Iran, Nicaragua und den USA geehrt.

Bjaljazki und das von ihm gegründete Menschenrechtszentrum Wjasna erhalten die Auszeichnung der Stiftung zufolge für ihren «entschlossenen Kampf für die Verwirklichung von Demokratie und Menschenrechten in Belarus», wie die in Stockholm ansässige Right-Livelihood-Stiftung am Donnerstag mitteilte.

Wjasna ist eine der wichtigsten Nichtregierungsorganisationen in Belarus. Sie dokumentiert Menschenrechtsverletzungen und beobachtet Wahlen. Seit dem Beginn der Proteste nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl vom 9. August spielt Wjasna eine wichtige Rolle in der Demokratiebewegung.

Bjaljazki ist auch Mitglied im Koordinierungsrat der Opposition, der einen politischen Wechsel in Belarus herbeiführen will. Der seit 26 Jahren mit harter Hand regierende belarussische Staatschef Alexander Lukaschenko war nach der Präsidentschaftswahl zum Sieger erklärt worden. Die Opposition wirft ihm massiven Wahlbetrug an, die EU erkennt das offizielle Wahlergebnis nicht an. Seit der Wahl gehen fast täglich Demonstranten in Belarus auf die Strasse.

Die Auszeichnung der Right-Livelihood-Stiftung geht in diesem Jahr überdies an Aktivisten im Iran, in Nicaragua und in den USA. Die iranische Frauenrechtlerin Nasrin Sotudeh erhalte den Preis für ihr «furchtloses Engagement - unter hohem persönlichem Risiko - zur Förderung politischer Freiheiten und der Menschenrechte im Iran», erklärte die Stiftung. Sotudeh war vergangenes Jahr wegen angeblicher Beleidigung des iranischen Revolutionsführers und Spionage zu 33 Jahren Haft und 148 Stockschlägen verurteilt worden.

Der US-Bürgerrechtler Bryan Stevenson wird für seine Bemühungen um eine Reform der US-Strafjustiz und um Versöhnung ausgezeichnet. Lottie Cunningham Wren aus Nicaragua erhält die Auszeichnung für ihren «unermüdlichen Einsatz für den Schutz des indigenen Landes und der indigenen Gemeinschaften vor Ausbeutung und Plünderung».

Der Right Livelihood Award würdigt den Einsatz für Menschenrechte, Pressefreiheit, bürgerliche Freiheiten und Umweltschutz. Er wurde 1980 vom schwedisch-deutschen Philanthropen Jakob von Uexküll ins Leben gerufen und gilt als Alternativer Nobelpreis.

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