Nobelpreis

Weisses Haus schiesst gegen Nobelpreis-Komitee

Redaktion
Redaktion, Keystone-SDA

USA,

Das norwegische Nobelkomitee hat bekannt gegeben, wer den Friedensnobelpreis erhält. Donald Trump geht leer aus – das Weisse Haus ist empört.

Trump
Trump wollte den Friedensnobelpreis unbedingt, bekommt ihn aber nicht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • María Corina Machado aus Venezuela erhält den Friedensnobelpreis.
  • Sie setzt sich für die Demokratie in Venezuela ein.
  • Bei Donald Trump dürfte die Enttäuschung gross sein.

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die Politikerin María Corina Machado aus Venezuela. Sie wird damit für ihren Einsatz für die demokratischen Rechte des venezolanischen Volkes ausgezeichnet, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo verkündete.

Die venezolanische Oppositionsführerin Machado gilt als entschiedene Widersacherin des autoritären Präsidenten Nicolás Maduro. 2010 wurde sie mit einer Rekordzahl an Stimmen in die Nationalversammlung ihres Landes in der Hauptstadt Caracas gewählt. Dann trieb Maduros Führung sie vier Jahre später aus dem Amt.

Ihren Kampf für die Demokratie setzte Machado trotzdem fort. Dank ihr habe die einst zutiefst gespaltene Opposition in Venezuela einen gemeinsamen Nenner in ihrer Forderung nach freien Wahlen und einer repräsentativen Regierung gefunden, würdigte der Vorsitzende des Komitees, Jørgen Watne Frydnes.

Die Auszeichnung erfolgt kurz nach einem von US-Präsident Donald Trump verkündeten ersten Durchbruch bei den Verhandlungen zur Beilegung des Gaza-Kriegs.

Trump hatte sich selbst als möglichen Friedensnobelpreisträger ins Spiel gebracht.

Weisses Haus zeigt sich empört

Nun gibt es auch eine erste Reaktion aus dem Weissen Haus. Sprecher Steven Cheung schreibt auf X: «Präsident Trump wird weiterhin Friedensabkommen schliessen, Kriege beenden und Leben retten.»

Er werde niemals jemanden wie ihn geben, der «mit der blossen Kraft seines Willens Berge versetzen kann».

Cheung meint: «Das Nobelkomitee hat bewiesen, dass es Politik über Frieden stellt.»

Wichtigster politischer Preis der Welt

Der Friedensnobelpreis gilt gemeinhin als wichtigste politische Auszeichnung der Erde. Trump hatte in den vergangenen Wochen immer wieder betont, man möge ihm den Preis zusprechen.

Unter anderem vor der UN-Vollversammlung in New York führte er im September an, innerhalb von nur sieben Monaten sieben Kriege beendet zu haben. «Jeder sagt, dass ich den Friedensnobelpreis für jede einzelne dieser Errungenschaften bekommen sollte», meinte er.

Was gegen Trump sprach

Friedensforscher glaubten vorab nicht an eine Preisvergabe an Trump – auch weil ihrer Ansicht nach keiner der sieben von ihm genannten Konflikte wirklich nachhaltig gelöst worden ist. Auch bei Trumps Plan für Gaza ist trotz des Durchbruchs unklar, ob er dauerhaften Frieden bringen wird.

Kritiker halten Trump vor, die regelbasierte internationale Zusammenarbeit auf Basis multilateraler Verträge, Abkommen und Werte zu untergraben.

Überrascht es dich, dass Donald Trump nicht ausgezeichnet wurde?

Gegen Trump sprach ausserdem die Nominierungsfrist: Die lief Ende Januar ab – zu dem Zeitpunkt war Trump erst elf Tage offiziell im Amt. Dass er rechtzeitig für den diesjährigen Preis nominiert worden ist, ist alles andere als sicher.

Deutlich mehr Nominierte als im Vorjahr

Nach Angaben des Nobelkomitees sind für den Friedensnobelpreis in diesem Jahr 338 Kandidaten nominiert worden, darunter 244 Einzelpersonen und 94 Organisationen. Insgesamt waren das 52 Nominierte mehr als im Vorjahr.

Wer dazu gehört und wer den entsprechenden Kandidaten vorgeschlagen hat, wird in der Nobelwelt stets 50 Jahre lang geheim gehalten. Im vergangenen Jahr war die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo mit dem Nobelpreis ausgezeichnet worden.

Kommentare

User #1195 (nicht angemeldet)

Der Nobelpreis ist kein Wunschkonzert. Warum sollten denn Verurteilte überhaupt dafür in Frage kommen. Tss.

User #4314 (nicht angemeldet)

Welchen Frieden hat er der USA gebracht, wenn er in verschiedene Städte die National-Garde entsendet?

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