Nationalrat

Verärgerter Ex-Nationalrat Neirynck droht mit Parteiaustritt

Keystone-SDA
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Lausanne,

Der ehemalige Waadtländer Nationalrat Jacques Neirynck fordert eine Entschuldigung von der Waadtänder Mitte-Partei.

Jacques Neirynck
Jacques Neirynck im Jahr 2015. Der Ex-Nationalrat droht mit dem Parteiaustritt. (Archivbild) - keystone

Der ehemalige Waadtländer Nationalrat Jacques Neirynck fordert eine Entschuldigung von der Waadtänder Mitte-Partei, nachdem die Parteileitung ihn und Claude Béglé zum Rückzug aus der Politik gedrängt hat. Parteipräsidentin Valérie Dittli verteidigt ihr Vorgehen, bedauert aber, dass ihre Kommentare jemanden verletzt haben könnten.

Er sei noch nie auf diese Weise beleidigt worden, sagte Neirynck am Montag gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

«Wenn die Präsidentin sich weigert, sich zu entschuldigen, werde ich keine andere Wahl haben, als einer anderen Partei beizutreten. Ich habe bereits Schritte in diese Richtung unternommen», fuhr der ehemalige Nationalrat unter Berufung auf einen Bericht der Zeitung «Le Temps» fort.

Er verstehe die Ambitionen der Partei, bei den nächsten Wahlen neue Gesichter zu präsentieren, sagte Neirynck. «Aber warum wird von mir auf einer Mitgliederversammlung aus dem Nichts heraus der politische Rückzug gefordert? Das ergibt überhaupt keinen Sinn», kritisierte der 89-Jährige, der zwölf Jahre im Nationalrat sass. «Ich habe seit fünf Jahren kein Amt mehr inne und werde bei keiner Wahl mehr kandidieren. Ich fürchte, es ist nur ein Fall von Jugendwahn: Alte Leute sollten die Klappe halten.»

Parteipräsidentin Dittli sagte auf Anfrage, dass sie nicht die Absicht gehabt habe, jemanden zu verletzen. Sie entschuldige sich bei den beiden ehemaligen Nationalräten, falls sich diese sich verletzt fühlten, sagte die 28-jährige Juristin aus dem Kanton Zug, die seit vergangenem September an der Parteispitze ist.

An der Sache ändere sich aber nichts. Sie sei nach wie vor davon überzeugt, dass es richtig sei, dass sich bei den nächsten Wahl neue Gesichter präsentieren. Die Rivalitäten zwischen den beiden Persönlichkeiten hätten das Klima innerhalb der Partei schon zu lange vergiftet.

Béglé hatte am Sonntagabend seinen Austritt aus der Waadtländer Mitte-Partei bekannt gegeben. Er wolle weiterhin politisch aktiv bleiben, aber nicht unbedingt innerhalb einer Partei, sagte er.

Er sagte, er sei sehr schockiert über das «autokratische» Vorgehen der Präsidentin. Dieses «stellt eine echte Gefahr für das ordnungsgemässe Funktionieren unserer demokratischen Institutionen dar», sagte Béglé, der 2019 den Sitz der Waadtländer CVP im Nationalrat verloren hatte.

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