FDP: Das sind die Favoriten für die Nachfolge von Thierry Burkart
Gestern hat Thierry Burkart seinen Rücktritt als Präsident der FDP bekanntgegeben. Das sind die aussichtsreichen Kandidaten für die Nachfolge.

Das Wichtigste in Kürze
- Thierry Burkart gibt im Oktober das Präsidium der FDP ab.
- Mögliche Nachfolger in der Partei gibt es viele.
- Zu den aussichtsreichen Kandidaten zählen etwa Silberschmidt oder Vincenz-Stauffacher.
Gestern verkündete Thierry Burkart überraschend, dass er als Präsident der FDP zurücktreten wird. Das Amt will er im Oktober nach vier Jahren an der Spitze seiner Nachfolgerin oder seinem Nachfolger übergeben.
Die Suche nach einer passenden Kandidatin oder einem passenden Kandidaten soll eine Findungskommission in den nächsten Tagen starten. Nau.ch listet die aussichtsreichsten Kandidaten für das Präsidium der FDP auf.
Zieht Silberschmidt Familie vor?
Zu den Top-Kandidaten zählt sicherlich der 31-jährige Andri Silberschmidt. Dieser ist seit vier Jahren Vize-Präsident der Partei und wurde bereits vor vier Jahren als möglicher FDP-Präsident gehandelt.
Gemäss «Tagesanzeiger» sagt Silberschmidt, dass er etwas Zeit brauche, um die Lage zu beurteilen. Noch sei nicht klar, ob er kandidieren werde.
Da der Zürcher dem proeuropäischen Flügel angehört, dürfte sich die Partei mit ihm an der Spitze auch entsprechend positionieren. Doch ob er überhaupt Präsident werden will, ist fraglich: Er ist erst vor kurzem Vater geworden. Als Parteipräsident hätte er wohl weniger Zeit für die Familie.
Vincenz-Stauffacher Skeptikerin von Burkarts Rechtskurs
Als Top-Kandidatin zählt zudem Susanne Vincenz-Stauffacher, die bereits Präsidentin der FDP-Frauen war. Sie war massgeblich an der vom Parlament erst gerade angenommenen Individualbesteuerung beteiligt.
Den Posten des Parteipräsidiums bezeichnet die 58-Jährige als ausgesprochen verantwortungsvoll und sehr zeitintensiv. «Ich werde mir gerne die Zeit nehmen, zu prüfen, ob ich mich dafür bewerben will.»
Ihre bisherige Zusammenarbeit mit Burkart bezeichnet sie als «ausgezeichnet». Da die St. Gallerin aber als Skeptikerin des von Burkart vorgegebenen Rechtskurses gilt, käme ihre Wahl einem Richtungswechsel für die FDP gleich.
Wird ein Westschweizer Parteichef der FDP?
Auch Damien Cottier gilt aus aussichtsreicher Kandidat. Der Neuenburger ist seit drei Jahren Fraktionschef der Partei und war der persönliche Mitarbeiter des früheren Bundesrats Didier Burkhalter.
Doch der 50-Jährige wäre nach 21 Jahren der erste Westschweizer an der Spitze der Freisinnigen. Die Frage ist hier, ob die FDP bereit wäre, mit einem französischsprachigen Parteichef in die nächsten eidgenössischen Wahlen zu ziehen.
Wie Silberschmidt wurde auch Andrea Caroni bereits vor vier Jahren als möglicher FDP-Präsident gehandelt. Der 45-Jährige hat derzeit auch den Posten des Vize-Präsidenten inne.
Beim letzten Mal stellte sich der langjährige Ständerat (10 Jahre) aus familiären Gründen nicht zur Verfügung. Dieses Mal könnte aber etwas Anderes im Weg stehen.
Der Ausserrhoder ist nämlich noch bis im Dezember Ständeratspräsident. Deshalb will er sich laut der Zeitung auch nicht zu einer allfälligen Kandidatur für das FDP-Präsidentenamt äussern.
Auch Müller und Nantermod hätten gute Chancen
Auch Damian Müller dürfte bei einer allfälligen Kandidatur gute Chancen haben. Dies, obwohl der 40-Jährige immer wieder auch von der Parteidoktrin abweicht.
Gegenüber der Zeitung gibt der Luzerner bereits bekannt, auf welche Themen er als Parteipräsident der FDP den Fokus legen würde: stabile Altersvorsorge, faire Migrationspolitik, weniger Bürokratie, starke internationale Verankerung.
«Ich werde mir in den kommenden Tagen sorgfältig überlegen, ob ich für das Präsidium zur Verfügung stehe», erklärt er.

Hoffnung machen dürfte sich bei einer allfälligen Kandidatur zudem Philippe Nantermod. Der 41-Jährige ist seit zehn Jahren Nationalrat. Zu seinen Kerngebieten gehören Themen zur Krankenversicherung sowie Rechtsfragen.
Der Unterwalliser bezeichnet den Posten des Parteipräsidenten der FDP als faszinierend. Doch auch Nantermod will noch nicht bekanntgeben, ob er dafür kandidieren will.
Als weitere Favoriten gelten zudem Marcel Dobler und Benjamin Mühlmann. Daniela Schneeberger werden Aussenseiterchancen zugerechnet.