Die Führung der CVP hat sich entschieden: Orange bleibt, Name ändert. «Die Mitte» soll die Partei künftig heissen und mehr Wähler ansprechen.
Interview mit CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister zum neuen Parteinamen «Die Mitte» und zum neuen Logo. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die CVP-Spitze schlägt einen neuen Parteinamen und ein neues Logo vor.
  • Künftig soll die Partei «Die Mitte» heissen und so neue Wählersegmente ansprechen.
  • Nach der Namensänderung wird eine Fusion mit der BDP angestrebt.

Die CVP steht vor grossen Änderungen: Das «C» soll aus dem Parteinamen verschwinden und mit der BDP wird eine Fusion angestrebt. Heute hat die Parteiführung den ersten Schritt gemacht und einen neuen Namen samt Logo präsentiert. «Die Mitte» soll die CVP künftig heissen, analog zur Fraktion, die sie zusammen mit BDP und EVP im Parlament bildet.

CVP die Mitte Logo
«Die Mitte» soll die CVP künftig heissen, in den anderen Landessprachen (fast) analog. - Nau.ch

Die Mitte – «die einzige» – als Klammer

Der Name solle symbolisieren, dass man die politische Mitte verkörpere, und zwar als einzige Partei, betont Parteipräsident Gerhard Pfister. «Wir drücken damit aus, dass unsere Werte – Freiheit, Solidarität und Verantwortung – dazu führen, dass wir die Schweiz zusammenhalten. Das ist unsere Aufgabe.»

Vom alten Logo übernommen wird die Farbe Orange, jetzt nur noch als schmale Sichel zu sehen. Dies soll eine Klammer darstellen; auch das als Zeichen des Zusammenhalts und des Verbindenden. Hinter dem Orange gebe es diverse Überlegungen. Aber man habe das auch einfach beibehalten wollen, weil es gut von den anderen Parteien abgrenze.

Interview mit CVP-Parteipräsident Gerhard Pfister zu den Hintergründen des Namenswechsels. - Nau.ch

Bis zu 20 Wählerprozent für C-lose CVP

Die CVP will als «Die Mitte» auf die Erfolgsstrasse zurück und wirft darum das «C» als Ballast der Vergangenheit ab. «Wir werden von vielen wahrgenommen als Partei, die nicht wählbar ist aufgrund ihrer Herkunft», sagt Pfister. Dabei hätten Umfragen gezeigt, dass bis zu 20 Prozent der Wähler die Werte der Partei eigentlich teilen würden. Aktuell hat die CVP etwas über 11 Prozent.

Mit dem neuen Namen soll das ändern, glaubt Pfister. Dazu beitragen könnte auch die BDP, die ihre Stammwähler mit in die künftige Mitte bringt. Diese habe allerdings kein Mitbestimmungsrecht beim Namen. Zunächst entscheidet die Parteibasis über den Namen, dann entscheiden beide Parteien über die definitive Fusion.

bdp cvp
Die praktisch deckungsgleichen Smartspider der BDP und der CVP. - smartvote

Tessiner und Rätoromanen sind anders – und andere Kantone?

Auf Französisch wäre der neue Parteiname völlig analog: «Le Centre». Auf Italienisch und Rätoromanisch wird dem «Zentrum» allerdings noch die «Allianz» vorangestellt. Denn die wortwörtliche Übersetzung hätte sinngemäss in diesen Sprachen nicht funktioniert.

Entschieden wird auch einzig und allein über den Namen der nationalen Partei. Die Kantonalsektionen werden zwar ermuntert, es gleich zu tun. Sie müssen aber nicht und können auf kantonaler Ebene den Namen beibehalten. So wäre es gut möglich, dass es auch in Zukunft noch CVP-Mitglieder gibt – die gleichzeitig Mitte-Mitglieder wären.

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