Die Resultate einer Mitgliederbefragung der CVP zeigen: Eine Mehrheit der Parteibasis hängt nicht am «C» im Parteinamen.
Christlichdemokratische Volkspartei
Ein Pin als Werbeartikel der Christlichdemokratischen Volkspartei (CVP). - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mehrheit der Parteibasis der CVP hängt nicht am «C» im Parteinamen.
  • Mit den Begriffen «Mitte» oder «demokratisch» könnten Neuwähler besser angesprochen werden

Die Mehrheit der Parteibasis der CVP hängt nicht am «C» im Parteinamen. Sowohl ein Name mit Bezug zu bürgerlich-sozialen Werten wie auch eine Bezeichnung mit «christlich» seien gemäss dem «Blick» schlechter weggekommen. 53 Prozent hätten sich dagegen ausgesprochen.

Parteikreise bestätigten die Informationen gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Die CVP wird voraussichtlich Anfang Juli offiziell über die Umfrageresultate informieren.

In der vom Meinungsforschungsinstitut gfs.Bern durchgeführten Umfrage habe sich gezeigt, dass ein Parteiname, der Bezug nimmt auf «christliche Werte» nimmt, ausserhalb der Partei in der Bevölkerung sogar von fast 80 Prozent der befragten Personen als die schlechteste Lösung betrachtet wird.

«Mitte» oder «demokratisch» statt «christlich»

Die Analyse in den drei grossen Sprachregionen habe gezeigt, dass die Basis praktisch einheitlich der Meinung sei, dass mit den Begriffen «Mitte» oder «demokratisch» Neuwähler besser angesprochen werden können als mit «christlich». In allen Sprachregionen ist die Bezeichnung «christlich» auf den hinteren Rängen zu finden.

«Es handelt sich um Zwischenergebnisse der Umfrage», sagte CVP-Sprecherin Salomé Steinle auf Anfrage. Sie erklärte, dass es sich nur um einzelne Resultate der Umfrage handle und der Kontext fehle, weswegen daraus keinerlei Schlüsse gezogen werden könnten.

Nationalrat Gerhard Pfister, Parteipräsident CVP Schweiz, spricht während einer Medienkonferenz der CVP zum Rücktritt von Bundesrätin Doris Leuthard, am Freitag, 28. September 2018 im Bundeshaus in Bern.
Nationalrat Gerhard Pfister, Parteipräsident CVP Schweiz, spricht während einer Medienkonferenz der CVP zum Rücktritt von Bundesrätin Doris Leuthard, am Freitag, 28. September 2018 im Bundeshaus in Bern. - Keystone

Die CVP führe derzeit eine Umfrage zur Parteistrategie im Rahmen des Reformprozesses durch, so die CVP-Sprecherin weiter. Gleichzeitig gebe es die Anfrage der BDP für eine engere Zusammenarbeit. Die beiden Prozesse seien intern, voneinander unabhängig und müssten zunächst in den Parteigremien diskutiert werden.

Mit den Rückmeldungen der CVP-Mitglieder zu einem künftigen Parteinamen dürfte allerdings möglicherweise ein wichtiger Stolperstein für die mögliche Fusion mit der BDP aus dem Weg geräumt sein.

Die BDP hatte ihre Mitglieder ebenfalls befragt. Insgesamt 60 Prozent der befragten Personen hatten sich für eine Zusammenlegung der beiden Parteien ausgesprochen. Die BDP-Basis sprach sich deutlich dafür aus, dass die Positionierung «als starke Mitte» auch in einem künftigen Parteinamen sichtbar werden soll.

Gespräche über neue Mitte-Partei

Im Mai hatten die Spitzen von BDP und CVP bekanntgegeben, dass sie offizielle Gespräche aufgenommen haben zur möglichen Formierung einer neuen, gemeinsamen Mitte-Partei. Ein Entscheid über eine Fusion soll bis spätestens Ende Jahr fallen.

Beide Parteien haben in den letzten Jahren kontinuierlich an Wähleranteilen eingebüsst. Im Parlament arbeiten die Parteien bereits zusammen. CVP, BDP und EVP bilden eine Mitte-Fraktion, diese ist nach der SVP und der SP die drittstärkste Fraktion.

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