Ab Montag gilt die Empfehlung für eine vierte Impfung gegen das Coronavirus. Zürcher können ab dann piksen, Berner müssen aber bis Mitte November warten.
Coronavirus Impfung Booster Chaos
Trotz Impf-Empfehlung der EKIF unter Christoph Berger kommen nicht alle einfach zu einem Termin ab dem 10. Oktober. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • BAG und Impfkommission empfehlen ab 10. Oktober einen zweiten Booster für alle ab 16.
  • Die Organisation der Impfungen obliegt den Kantonen – diese handhaben das unterschiedlich.
  • Der Kanton Bern wartet mit der Termin-Zuteilung etwa bis Mitte November zu.

Die Fallzahlen des Coronavirus steigen wieder, die Krankheit hat ihren Schrecken in der breiten Bevölkerung aber weitgehend verloren. Nichtsdestotrotz will die Schweiz auf die nächste Virus-Welle vorberietet sein. Unterdessen steht auch ein auf Omikron angepasster Impfstoff bereit, für weitere ist die Zulassung beantragt.

Coronavirus Fallzahlen Oktober 2022
Die Fallzahlen des Coronavirus steigen seit Kurzem wieder an, wie jüngste BAG-Zahlen zeigen. - zvg/BAG

Deshalb gilt ab dem 10. Oktober für alle ab 16 Jahren eine Empfehlung für eine zweite Auffrisch-Impfung, also einen vierten Piks. Dies ist seit rund einem Monat bekannt.

Neue Impfkampagne gegen das Coronavirus

Konsequenterweise starten viele Kantone am Montag ihre Impfprogramme wieder auf. Bereits ab Samstag können etwa Zürcherinnen und Zürcher einen Termin buchen, um ihren Schutz gegen das Coronavirus aufzufrischen.

Coronavirus Impfung Freiburg
Stand heute sind in den Impfzentren im Kanton Freiburg noch viele Slots für die zweite Booster-Impfung gegen das Coronavirus verfügbar. - Screenshot fr.covid-vaccin.ch

In Freiburg ist dies schon seit Anfang Woche möglich. Der Ansturm scheint sich in Grenzen zu halten, sind doch die meisten Termine noch buchbar. Anders im Aargau: Bei den grösseren Impfzentren sind die ersten paar Tage bereits ausgebucht. Doch längst nicht alle Kantone kümmern sich um die offiziellen Impf-Empfehlungen im Kampf gegen das Coronavirus.

Kanton Bern vertröstet auf November

Die Berner Gesundheitsdirektion informierte heute Mittwoch, dass die Impfungen ab 7. Oktober freigegeben seien – allerdings nur für Personen über 65 Jahre, Risikopersonen und Angestellte im Gesundheitswesen. Alle anderen werden auf «circa Mitte November» vertröstet.

Impfung Coronavirus Covid
Jolanda Lüthi aus Herbligen erhält die 200'000 Impfung im Impfzentrum Thun, am Montag, 17. Januar 2022. - Keystone

Wieso zögert der Kanton Bern damit, die Impfung allen Personen zu ermöglichen, wie es von BAG und Impfkommission empfohlen ist? «Die vulnerable Bevölkerung und die Personengruppe von 65+ soll schnell zu einem Termin kommen», erklärt Sprecher Gundekar Giebel.

Dies sollte auch problemlos möglich sein, denn man rechne mit einer Nachfrage von 50 Prozent. «Die Auslastung ist durch die Terminvergabe planbar», so Giebel.

Werden Sie sich ein viertes Mal gegen das Coronavirus impfen lassen?

Widerspricht also dieses gestaffelte Vorgehen nicht den Empfehlungen? Oder sogar dem Wunsch der Berner Kantonsärztin Barbara Grützmacher nach einer möglichst hohen Impfquote, wie sie sich zitieren lässt?

«Der Zugang ist uneingeschränkt», sagt dazu Giebel, «alle Personen ab 16 sind zur Booster-Impfung zugelassen». Nur können diese nicht wie gewohnt online einen Termin im Impfzentrum buchen, sondern sollen sich zum Beispiel an Apotheken wenden.

Kanton Bern Booster Staffelung
Der Kanton Bern staffelt die Vergabe von Terminen für die zweite Booster-Impfung gegen das Coronavirus. - Screenshot Twitter

In der offiziellen Mitteilung klingt dies freilich anders: «Freigaben werden im Kanton Bern in zwei Schritten ausgelöst», heisst es da. Dass sich dies lediglich auf die via Online-Tool «VacMe» buchbaren Termin-Slots bezieht, erschliesst sich einem nicht.

BAG schweigt zu Kantons-Gewurstel

Der Kanton Graubünden stellt zwar einen Impfstart für den 10. Oktober in Aussicht, doch werde die Website auch erst auf dieses Datum hin bereit sein. Der Kanton Uri erwähnt auf seiner Website nichts von der herbstlichen Impfkampagne, sondern verweist auf die Informationen des BAG. Verlinkt ist allerdings ein beinahe zwei Jahre altes Merkblatt.

Moderna Booster
Booster-Impfungen des Moderna-Impfstoff Spikevax stehen bereit, im November 2021, in Zürich. - Keystone

Das BAG hält sich zurück. Auf die Frage, ob nicht alle Personen in der Schweiz Zugang zur Impfung haben sollten, sagt Mediensprecher Simon Ming bloss: «Die Kantone sind für die Umsetzung der Impfungen zuständig.»

Anne Levy Coronavirus Bund
BAG-Direktorin Anne Lévy spricht an einem Point de Presse zum Coronavirus. - Keystone

Die neuen Empfehlungen würden aber ab nächstem Montag gelten, bestätigt er. Weiter will sich das BAG offenbar nicht zum neuerlichen kantonalen Flickenteppich in Sachen Coronavirus äussern.

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