Hans-Ueli Vogt und Albert Rösti sind nun offiziell für die Nachfolge von Ueli Maurer nominiert. Dies verkündete die SVP-Fraktion am Freitagabend.
Point de Presse der SVP Schweiz in Hérémence.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitagabend hat die SVP-Fraktion in Hérémence ihre Bundesratskandidaten verkündet.
  • Zur Wahl werden der Bundesversammlung Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt vorgeschlagen
  • Auf dem SVP-Ticket stehen somit zwei Männer aus den Kantonen Bern und Zürich.

Am Freitagabend gab die SVP-Fraktion die definitive Nominierung zur Bundesratswahl am 7. Dezember an einer Pressekonferenz bekannt. Um den Sitz von Bundesrat Ueli Maurer kämpfen Albert Rösti und Hans-Ueli Vogt.

Kronfavorit Rösti stand gemäss Thomas Aeschi schon nach dem ersten Wahlgang fest. Vogt hingegen konnte sich erst im Vierten ganz knapp gegen Werner Salzmann durchsetzen. Die Entscheidung fiel in Hérémence im Wallis.

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Die offiziellen Kandidaten der SVP für die Bundesratsersatzwahl, Albert Roesti, BE, links, und Hans-Ueli Vogt, ZH, freuen sich nach der SVP-Fraktionssitzung ueber ihre Nomination - keystone

Angesprochen auf den knappen Sieg über den Berner Ständerat Werner Salzmann betonte Vogt: «Wir haben uns Anfang Nachmittag versichert, dass uns nichts auseinanderbringen wird, was auch immer dieser Tag bringen werde.»

Fraktionspräsident Thomas Aeschi und SVP-Vizepräsidentin Céline Amaudruz begründen die Entscheidung der SVP-Fraktion: Mit Nationalrat Albert Rösti und alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt stünden der Bundesversammlung zwei hochkarätige Kandidaten zur Auswahl. Sie seien die richtigen Persönlichkeiten, um «unser Land in dieser schwierigen Zeit aus der Krise zu führen». Zudem seien sie entschlossen, für das Wohl der Schweizerinnen und Schweizer einzustehen.

Zweierticket mit «notwendiger Führungserfahrung»

Beide Kandidaten verfügten demnach über einen «eindrücklichen Leistungsausweis» und über die «notwendige Führungserfahrung». Überdies zeichneten sie sich durch ein klares Bekenntnis zu «Neutralität und Selbstbestimmung» der Eidgenossenschaft aus. Ferner hätten sowohl Rösti als auch Vogt deutliche Positionen gegen die institutionelle Einbindung der Schweiz in die EU bezogen.

Welchen SVP-Kandidaten wünschen Sie sich für die Nachfolge von Ueli Maurer?

Überdies forderten die Kandidaten eine «Steuerung und Begrenzung der Zuwanderung» und bekennen sich zu einer «sicheren und bezahlbaren inländischen Energieversorgung». Schliesslich weibelten beide für die Stärkung der inländischen Lebensmittelproduktion und für die Entlastung des Mittelstandes von Steuern, Abgaben und Gebühren.

Aus diesen Gründen seien – aus Sicht der SVP-Fraktion – beide Kandidaten als zukünftiger Bundesrat wählbar. Um der Bundesversammlung dennoch eine Auswahlmöglichkeit zu bieten, habe sich die Fraktion dafür entschieden, dieses Zweierticket vorzulegen. Damit folgte sie der Empfehlung der Findungskommission.

Nationalrat Albert Rösti (BE)

Nationalrat Albert Rösti gilt seit langem als Favorit für die Ersatzwahl von Bundesrat Ueli Maurer. Parteiintern erlangte er primär durch seine erfolgreiche Kampagnenleitung für die Masseneinwanderungs-Initiative grossen Respekt. Seit seiner Amtszeit als SVP-Parteipräsident ist der gebürtige Frutiger auch über die Parteigrenzen hinaus bekannt.

Rösti SVP
Albert Rösti bei der Delegiertenversammlung der SVP. - keystone

Rösti gilt als leidenschaftlicher Vollblutpolitiker, der sich sowohl durch Kompromissbereitschaft, als auch durch Linientreue auszuzeichnen vermag: Jüngst machte der Unternehmer als konzilianter Energiepolitiker auf sich aufmerksam.

Der promovierte Agronom zeigte sich strahlend und heiter. Er freue sich auf einen fairen Wahlkampf mit seinem Parteikollegen Vogt. Gespannt erwarte er die Anhörungen bei den anderen Parteien. Dann könne er aufzeigen, welches die Werte sind, durch die sich die SVP auszeichne.

Alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt (ZH)

Alt Nationalrat Hans-Ueli Vogt wurde – quasi in letzter Minute – von der Zürcher SVP sprichwörtlich aus dem Hut gezaubert: Der Professor für Wirtschaftsrecht zeichnet sich durch seine Zugänglichkeit und Kompromissbereitschaft aus. Gleichzeitig ist Vogt auch bekannt dafür, dass die Überzeugungen der SVP seine eigenen sind.

hans ueli vogt
Hans-Ueli Vogt, Kandidat für die Nachfolge von Ueli Maurer im Bundesrat, hält es für legitim, dass der Kanton Zürich mit einer Person im Bundesrat vertreten ist. Schon die wirtschaftliche Stärke des Kantons spreche für sich. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/ENNIO LEANZA

Der Öffentlichkeit bleibt der viersprachige Zürcher in erster Linie durch Themen mit nationaler Strahlkraft in Erinnerung: Die Selbstbestimmungs-Initiative oder sein Einsatz für die «Ehe für alle» sind an dieser Stelle zu nennen. Er kann auch auf die Unterstützung der jüngeren Generation von SVP-Politikern zählen.

Auch Vogt war sichtlich stolz auf das Vertrauen seiner Partei. Er werde den Wahlkampf mit Albert Rösti gemeinsam bestreiten. Ausserdem betonte der Zürcher: Die Personaldecke der SVP sei – entgegen anderslautenden Behauptungen – alles andere als dünn. Die Qual der Wahl zwischen fünf hochkarätigen Kandidierenden habe dies eindrücklich zur Schau gestellt.

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