Firmen in Deutschland sehen sich trotz steigenden Risikos von Hackerangriffen gut gerüstet gegen Spionage und Datenklau.
microsoft zero day
Mit dem Dezember-Update schliesst Microsoft unter anderem eine Zero-Day-Lücke. (Symbolbild) - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Viele halten sich für geschützt .

Wie die Beratungsgesellschaft EY am Montag in Frankfurt mitteilte, bewerten 97 Prozent der befragten Unternehmen Cyberattacken als zunehmendes Problem - doch nur 52 Prozent schätzen die Gefahr auch für sich selbst als hoch ein. 2017 sahen sich demnach noch 61 Prozent gefährdet.

EY liess im Juni dieses Jahres Verantwortliche in gut 450 Unternehmen befragen. 40 Prozent der Firmen erhielten demnach in den vergangenen drei Jahren Hinweise auf Hackerangriffe ? bei der letzten Befragung im Jahr 2017 war der Anteil mit 44 Prozent ähnlich hoch. Bei Grossunternehmen mit einem Umsatz von mehr als 50 Millionen Euro war er 2019 mit 44 Prozent deutlich grösser als bei Firmen mit weniger als zehn Millionen Euro Umsatz (33 Prozent).

Dennoch halten laut EY wie auch vor zwei Jahren vier von fünf Befragten «die präventiven Vorkehrungen im Unternehmen» insgesamt für «ausreichend, um sich wirkungsvoll gegen Informationsabfluss zu schützen». Die Berater warnten davor, das Risiko zu unterschätzen: «Unternehmen haben im Schadensfall viel zu verlieren: ihre Geschäftsgeheimnisse, ihre Kundendaten und letztendlich auch das Vertrauen ihrer Geschäftspartner und Kunden.»

Während Hacker «früher vor allem Produkt- oder Unternehmensinformationen im Visier hatten», seien sie heute besonders auf Kundendaten aus, die sie «zu hohen Preisen auf dem Schwarzmarkt oder an Wettbewerber» verkaufen könnten. «Deswegen werden auch gerade Grossunternehmen zum Opfer ihrer Attacken, obwohl sie in der Regel besser geschützt sind», erklärte EY.

Die Umfrage zeigt, dass 31 Prozent der registrierten Angriffe auf den Vertrieb der betroffenen Unternehmen abzielten. Das Management wurde in 25 Prozent der Fälle attackiert, das Finanzwesen in 23 Prozent. In gut der Hälfte aller Fälle «liess sich der Täterkreis nicht ermitteln» - falls das doch möglich war, steckten laut der Beratungsfirma meist sogenannte Hacktivisten mit speziellen Zielen oder organisierte, kriminelle Banden hinter den Cyberattacken.

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