Gianni Infantino: So erklärt die Fifa das enge Verhältnis zu Trump
Nach heftiger internationaler Kritik an dem devotem Auftritt von Gianni Infantino gegenüber Trump bei der WM-Auslosung verteidigt die Fifa das Vorgehen.
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Das Wichtigste in Kürze
- Die Fifa verteidigt Infantinos Nähe zu Trump als notwendige Kooperation für die WM 2026.
- Der Weltverband verweist auf Statuten, die gute Beziehungen zum Gastgeber vorschreiben.
- Die Kritik dürfte mit dieser Erklärung aber kaum abreissen.
Gianni Infantino stand am Wochenende weltweit in der Kritik. Bei der WM-Auslosung in Washington macht er auf «Buddy Buddy» mit seinem offenbar besten Freund Donald Trump. Der Fifa-Präsident lobte den US-Präsidenten überschwänglich und überreichte ihm einen eigens geschaffenen «Friedenspreis».
Medien von Europa bis Lateinamerika sprachen daraufhin von «Unterwürfigkeit» und «Speichelleckerei». Nun reagiert der Weltverband – und stellt das Verhalten von Gianni Infantino als zwingende Folge diplomatischer Pflichten dar.
Auf Anfrage der «Bild» erklärte die Fifa in einer schriftlichen Stellungnahme: «Um ein Ereignis von der Grössenordnung einer Fifa-Weltmeisterschaft auszurichten, ist es absolut unerlässlich, eine enge und konstruktive Zusammenarbeit mit den Regierungsbehörden der Gastgeberländer aufzubauen.»
Seit der Zuschlagserteilung an die «United Bid» aus Kanada, Mexiko und den USA pflege Gianni Infantino eine «gute Beziehung zu Präsident Trump sowie zu den Führungspersönlichkeiten» der beiden Mitgastgeber, heisst es weiter. Dies habe zu einer produktiven Kooperation geführt – unter anderem zur Gründung der «White House Task Force for the FIFA World Cup».
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Der Verband beruft sich explizit auf seine Statuten: Der Präsident müsse bestrebt sein, «gute Beziehungen zwischen und unter der Fifa, den Konföderationen, den Mitgliedsverbänden, politischen Gremien und internationalen Organisationen zu pflegen und weiterzuentwickeln». Zudem sei er verpflichtet, enge Kontakte zu den Staats- und Regierungschefs der Gastgeberländer zu halten, um eine erfolgreiche WM sicherzustellen.
Kritik an Gianni Infantino wird nicht abreissen
Die Fifa versucht also, die Wogen zu glätten – doch die Kritik an Infantinos demonstrativer Nähe zu Trump dürfte nicht abreissen. Das zeigen die kritischen Kommentare der internationalen Leitmedien vom Wochenende.
So sprach «The Guardian» etwa von «einer protzigen und geschmacklosen WM-Auslosung«. Diese sei perfekt darauf ausgelegt gewesen, das «empfindliche Ego des Ex-Präsidenten zu schmeicheln». Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet von einer «grotesken Inszenierung» und einer Auslosung, die zur Polit-Show verkommen sei.

Auch Nau.ch-Sportjournalist Mathias Kainz nahm in seinem Kommentar kein Blatt vor den Mund. Er berichtete von einer «widerlichen Zurschaustellung der Abgehobenheit» und ordnete Infantinos Verhalten als symptomatisch für eine Fifa ein, die «den Kontakt zur Realität verloren» habe.
Den spannenden Kommentar gibt es HIER zum Nachlesen!
















