In einem Buch von Bob Woodward wurden Briefe zwischen Donald Trump und Kim Jong Un veröffentlicht. Die beiden schrieben sich schmeichelnde Texte.
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US-Präsident Donald Trump (r.) und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Singapur. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Enthüllungsjournalist Bob Woodward hat erneut ein Buch über Trump veröffentlicht.
  • Darin veröffentlicht er Briefe zwischen Donald Trump und Kim Jong Un.
  • Der Inhalt ist oft sehr schmeichelhaft.

«Selbst jetzt noch kann ich den historischen Moment nicht vergessen, als ich die Hand Ihrer Exzellenz gehalten habe.» Das hiess es in einem von CNN veröffentlichten Auszug aus einem Brief von Kim von Weihnachten 2018. Die Briefe hat der Enthüllungsjournalist Bob Woodward in seinem Buch «Rage» zusammengestellt, dessen Verkauf am 15. September startet.

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Das schillerndste Paar der gegenwärtigen Weltpolitik: US-Präsident Donald Trump und sein neuer «Freund», Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. - dpa

Donald Trump hatte sich am 12. Juni 2018 entgegen der Linie der US-Diplomatie mit Kim Jong Un in Singapur getroffen. Es war das erste Mal, dass ein US-Präsident mit dem Machthaber Nordkoreas zu einem persönlichen Gespräch zusammenkam.

Das Treffen hatte Hoffnung auf eine Entspannung im jahrzehntelangen Atomkonflikt mit Nordkorea geweckt. Ebenso wie das damals einsetzende diplomatische Tauwetter zwischen den beiden koreanischen Nachbarstaaten.

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US-Reporter Bob Woodward besucht die John F. Kennedy School in Harvard. - Keystone

Wenige Monate nach seinem ersten Treffen mit Kim sagte Donald Trump vor Anhängern: «Er hat mir wunderschöne Briefe geschickt, es sind grossartige Briefe. Wir haben uns verliebt.» In einem von Kims Briefen heisst es: «Die tiefe und besondere Freundschaft zwischen uns wird wie eine magische Kraft wirken.»

Trump antwortete dem Machthaber, der in dritter Generation Nordkorea beherrscht, sie verbinde «eine besondere Freundschaft». Gemeinsam könnten sie «fast 70 Jahre Feindschaft beenden», schrieb Trump. «Es wird historisch!»

Spezielle Beziehung zwischen Donald Trump und Kim Jong Un

Die besondere Beziehung zwischen Trump und Kim begann nach dem Amtsantritt des US-Präsidenten vor vier Jahren. Zunächst starteten sie mit Beleidigungen und Kriegsdrohungen, wendete sich dann aber hin zu überschwänglichen Freundschaftsbekundungen. Insgesamt haben sich die beiden Politiker drei Mal persönlich getroffen.

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Donald Trump traf sich vor wenigen Wochen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Singapur. - Keystone

Das letzte Gipfeltreffen zwischen Trump und Kim im Februar 2019 in Hanoi scheiterte jedoch. Seitdem liegen die Verhandlungen der US-Regierung mit Pjöngjang über einen Abbau des nordkoreanischen Atomprogramms auf Eis. Zudem verschärften sich die Spannungen zwischen Nord- und Südkorea wieder.

Woodward schreibt in seinem Buch, dass die CIA nicht sicher ausmachen konnte, wer die Briefe an Trump formuliert habe. Der US-Geheimdienst schätzte sie aber als «Meisterstücke» ein. Die Analysten hätten über das Geschick gestaunt, «genau die richtige Mischung an Schmeichelei» zu finden. Und zugleich Trumps Wunsch zu entsprechen, im «Mittelpunkt der Geschichte zu stehen», schreibt Woodward.

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